Die Hoffnungen auf Punkte, die Jonas Folger noch am Samstag nach dem Qualifying geäußert hatte, erfüllten sich im Rennen von Aragon dann nicht. Der Deutsche kam nicht über den 16. Platz hinaus und verpasste die Punkte am Ende um vier Sekunden. Das Ende eines furchtbaren Wochenendes, das seinen negativen Höhepunkt am Samstag hatte, als sich Folger im Training verletzte.

"Die Enttäuschung nach diesem Wochenende ist groß. Es ist einfach nicht so gelaufen wie am Anfang des Jahres", sagte Folger. Der Sturz am Samstag habe seinen Teil zwar dazu beigetragen, dass es nicht lief. Doch schlussendlich sei es nur ein Punkt von vielen gewesen.

"Die neue Traktionskontrolle hat nicht funktioniert. Gestern haben wir wieder umgebaut auf das alte System, dann ist der Sturz dazugekommen und in der Folge dann die Hektik am Nachmittag mit FP4 und dem Qualifying", schilderte er. "Wir wussten nicht, welche Reifen die besten waren und das war schlecht für das Vertrauen. Das war vor dem Rennen zwar da, dann aber habe ich gemerkt, dass es einfach nicht geht", fasste Folger zusammen.

Gleich zu Rennbeginn ging es für Folger nach hinten bis auf den drittletzten Platz. "Die Rundenzeiten waren konstant, aber konstant schlecht. Gerade der Anfang war ein Desaster", fand er deutliche Worte. Schlussendlich habe es einfach an der Pace gefehlt. Für Folger läuft es damit weiterhin nicht rund. Aus den letzten nun vier Rennen holte er nur einmal Punkte, wenngleich er in Silverstone nach seinem schweren Unfall im Warm Up gar nicht starten durfte.

Rezept: Ruhe bewahren

Eine neue Situation für den Deutschen, der in den ersten sieben Rennen der Saison immer punktete und später am Sachsenring sogar ein gefeiertes Podium einfuhr. "Wenn es einmal schwierig läuft, ist es nicht mehr einfach, zurückzukommen. Momentan ist es einfach so, aber wir dürfen uns da nicht stressen lassen. Wir wissen, was wir können", stellt er klar. Um auf den Pfad des Erfolges zurückzufinden, will Folger in den kommenden Wochen bis zum Rennen in Motegi einen Neustart wagen.

"Ich muss mir jetzt die zwei Wochen nehmen, um den Kopf frei zu bekommen, um auch wieder mit ein bisschen mehr Power ins Wochenende zu gehen", sagte Folger. "Momentan fallen wir gefühlt von einem Loch ins andere, das hilft natürlich nicht. Deshalb sind wir ganz froh um die Pause. Wir wollen einfach einen Reset bei mir und beim Bike machen, um dann einfach wieder frei fahren zu können", verriet er seine Hoffnungen auf das Rennen in Japan in drei Wochen.

Ob dann die neue Traktionskontrolle noch einmal zum Einsatz kommen wird oder ob man bei Tech3 es nun beim alten System belassen wird, ist noch nicht klar. Folger gibt zu, dass die Neuentwicklung, die auch im Werksteam von Yamaha zum Einsatz kam, für ihn ein Schritt in die falsche Richtung war.

"Das neue System ist eher für Maverick [Vinales; Anm. d. Red.] gemacht, weil der sehr aggressiv fährt. Es regelt noch mehr, aber mich persönlich stört es. Ich habe lieber etwas mehr Kontrolle über das, was ich mache", erklärte Folger sein Problem. "Wir haben dann gesagt, weil es ohnehin so zäh momentan bei uns läuft, wir bauen wieder zurück."