Seit Jahren wünschen sich die Verantwortlichen der MotoGP und ihrer Motorradbauer mehr Rennen in Südostasien. Schon im kommenden Jahr wird der erste Schritt in diese Richtung erfolgen. Der Grand Prix von Thailand feiert seine Premiere. Der bis 2020 laufende Vertrag zwischen Dorna und den Veranstaltern wurde im Rahmen des Italien-Grand-Prix in Mugello unterzeichnet, wie das thailändische Sportministerium auf seiner Facebook-Seite bekanntgab.

Gefahren wird auf dem Chang International Circuit von Buriram, der seit 2015 schon Austragungsort der Superbike-Weltmeisterschaft ist und sich da regelmäßig über großen Zuschauerzuspruch freuen darf. Als Termin für das Rennwochenende 2018 wird der 5. bis 7. Oktober angepeilt.

Thailand wäre somit wohl das erste der vier Überseerennen. Japan, Australien und Malaysia würden vermutlich folgen. Der bisherige Rhythmus, bei dem die Grands Prix in Motegi, Phillip Island und Sepang auf drei hintereinander folgenden Wochenenden stattfanden, muss dann wohl abgeändert werden. Vier Rennen ohne Pause sind dem MotoGP-Paddock kaum zuzumuten.

Rossi kritisiert Kalender-Expansion und Buriram Circuit

Vor diesem Hintergrund erscheint es auch kaum verwunderlich, dass Superstar Valentino Rossi die Kalender-Expansion kritisiert: "18 Rennen sind schon eine gute Zahl. Auf 19 auszuweiten ist jetzt zwar nicht die Welt. Aber wenn es möglich ist, wäre ich glücklich, wenn wir bei 18 Rennen bleiben würden." Eine andere Sicht der Dinge vertritt Rossis Rivale Marc Marquez in dieser Frage: "18 Rennen sind schon viel, aber 20 wäre das Limit."

Zusammen mit dem thailändischen Grand Prix würden 2018 Stand jetzt 19 Rennen ausgetragen, womit man noch innerhalb von Marquez' Limit liegt. Doch Rossis Kritik geht nicht nur gegen eine Ausweitung, sondern auch gegen den angepeilten Austragungsort Buriram. "Ich war vor zwei Jahren schon für Yamaha in Thailand. Die Strecke ist nicht gerade interessant, sehr langweilig, mit wenigen Kurven und vielen Geraden. Nicht der beste Austragungsort also, und die Umgebung ist auch mangelhaft. Man ist weit weg von allem. Ich bin nicht happy darüber, dort hinzufahren. Aber wenn wir müssen, dann fahren wir eben da."

MotoGP-Saison wird wohl ausgeweitet

Der MotoGP-Rennkalender wird 2018 also wohl anwachsen, nachdem er seit Jahren konstant 18 Grands Prix umfasste. Neben Thailand bekam Finnland bereits grünes Licht von der Dorna. Da sich der Streckenbau dort aber verzögert, könnte das Rennen am Kymi-Ring erst 2019 debütieren. Auch Kasachstan gilt als möglicher Kandidat für 2018.

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta hatte stets von einer Höchstgrenze bei 20 Rennen gesprochen, im Fall von drei neuen GPs müsste also einer der bisherigen ausscheiden. Mit Jerez und Spielberg sind nur zwei aktuelle Rennen ohne Vertrag mit der Dorna. Ein Ausscheiden eines der beiden Events scheint aber mehr als unwahrscheinlich. Es bleibt abzuwarten, zu welcher Lösung man hier kommt.