Jonas Folger überstand seine MotoGP-Premiere auf Phillip Island bravourös. Der Deutsche spulte seine 62 Runden fehlerlos ab, mit einer Bestzeit von 1:30.578 wurde er am Ende Zehnter. In der Rookie-Wertung ließ Folger damit einmal mehr seinen Teamkollegen Johann Zarco (15.) sowie Alex Rins (19.) und Sam Lowes (21.) hinter sich. Doch erst einmal galt es für Folger, sich an die Strecke anzupassen. Das war jedoch eine große Herausforderung für den Deutschen.

"Es brauchte einige Runs, um mit der MotoGP-Maschine hier zurechtzukommen. Phillip Island hat mit so einem Bike einen ganz eigenen Charakter, die Unterschiede zur Moto2 sind gewaltig. In Valencia und Sepang waren die Unterschiede schon groß, doch auf dieser Strecke sind diese ungleich grösser", staunte Folger nach dem ersten Testtag in Australien nicht schlecht. Klar: Das deutliche Plus an Motorleistung gegenüber der Moto2 verlangt auf solch einer flüssigen Highspeed-Bahn einen ganz anderen Fahrstil.

Schließlich gilt es in den schnellen Kurvenkombinationen Phillip Islands, das Motorrad einfach so gut wie möglich um die schnellen Ecken rollen zu lassen. Ohne dabei zu viel mit dem Gashahn zu spielen, versteht sich. Denn auch der reifenmordende Charakter der Bahn spielt hierbei eine Rolle. "Es gibt nur zwei Stellen, wo man das Gas voll aufreißt. Auf allen anderen Rennstrecken dreht man normalerweise in jedem Kurvenausgang den Gasgriff voll auf, doch das ist hier nicht der Fall", ist Folger daher aufgefallen.

Doch dieser Umstand trübt die Freude am Fahren für Folger nicht, im Gegenteil. "Man muss sehr gefühlvoll fahren, da die Strecke im Prinzip sehr schmal und die Durchschnitts-Geschwindigkeit unglaublich hoch ist. Mit der MotoGP-Maschine ist es hier auf jeden Fall ein Stück komplizierter. Doch insgesamt macht es aber enorm viel Spaß hier zu fahren", bekräftigt der deutsche Rookie.

Jonas Folger: Die Bilanz an Tag 1 beim Phillip-Island-Test

Die Rundenbilanz: Wie schon in Malaysia befindet sich Jonas Folger auch auf Phillip Island wieder im Mittelfeld der Rundentabelle. 62 Umläufe spulte er am ersten Tag ab, umgerechnet sind das gut zwei und ein Drittel Renndistanzen. Trotzdem gab es noch elf Fahrer, die am Mittwoch weniger Kilometer zurücklegten als Folger. Zu ihnen zählt etwa Rookie-Kollege Sam Lowes. Am fleißigsten war übrigens Danilo Petrucci, er fuhr sage und schreibe 87 Runden.

Die Zeitenbilanz: Konstanz war am Mittwoch noch keine Stärke von Jonas Folger. Doch das ist nicht weiter verwunderlich, war es doch sein erstes Mal mit einem MotoGP-Bike auf Phillip Island. Neben seiner Bestzeit von 1:30.578, gefahren in Runde 30, konnte Folger noch zwei weitere Umläufe im Bereich von 1:30 Minuten drehen. Darüber hinaus konnte der Tech3-Yamaha-Pilot neun 1:31er-Zeiten hinlegen.

Das Problem: Nach einigen Setup-Umstellungen über Mittag hatte Jonas Folger auf einmal mit seiner Satelliten-Yamaha zu kämpfen. "Wir versuchten unsere Rundenzeit zu verbessern. Das wollte aber nicht gelingen. Aus irgendeinem Grund fühlte sich das Bike sehr weich an. Wir müssen uns das noch genau anschauen, weil ich im Gegensatz zur Vormittagszeit nicht unter 1:30.9 gekommen bin, obwohl die Bedingungen zu diesem Zeitpunkt ähnlich waren", rätselt Folger. Dieses Problem gilt es, an den kommenden beiden Tagen zu lösen.