Viel schlechter als das, was das Wetter in Australien zum ersten Freien Training der MotoGP bereithielt, können Verhältnisse zum Motorradfahren eigentlich gar nicht sein. Regen, Wind und Kälte bildeten ein mehr als unangenehmes Trio. Cal Crutchlow kam damit noch am besten zurecht und holte sich die Bestzeit.

Die Platzierungen: Cal Crutchlow brauchte für eine Runde um die regennasse Strecke 1:40.957 Minuten und war somit nur 0,041 Sekunden schneller als Valentino Rossi. Der war aber verbotenerweise den Supersoft-Regenreifen elf anstatt der erlaubten zehn Runden gefahren, was die Aberkennung aller Rundenzeiten in diesem Run zufolge hatte. So blieben nur zwei Runden im strömenden Regen zu Sessionende in der Wertung und Rossi wurde auf Rang 20 zurückgereiht.

Regenspezialist Danilo Petrucci wurde mit 0,053 Sekunden Rückstand somit Zweiter vor Lokalmatador Jack Miller. Marc Marquez beendete Session eins nach seinem Titelgewinn als Vierter. Andrea Dovizioso belegte Rang fünf vor Maverick Vinales. Pol Espargaro, Alvaro Bautista und MotoGP-Rückkehrer Nicky Hayden kamen auf die Positionen sieben bis neun. Stefan Bradl wurde guter Zehnter.

Wieder einmal jenseits von gut und böse war Jorge Lorenzo im Regen unterwegs. Er beendete die Session auf dem enttäuschenden 19. Platz und verlor fast fünf Sekunden auf Spitzenreiter Crutchlow.

Die Zwischenfälle: Pol Espargaro sorgte schon nach wenigen Minuten für die erste Schrecksekunde. Er kam am Ausgang von Kurve drei von der Strecke ab und raste durch das nasse Grad. Espargaro konnte seine Yamaha aber noch abfangen und unversehrt auf den Asphalt zurückkehren.

Jack Miller verbremste sich in Kurve eins und musste in den Kies. Auch er konnte einen Sturz aber vermeiden und die Session direkt fortsetzen.

Danilo Petrucci verlor ohne jegliche Vorwarnung bei deutlich über 300 Stundenkilometern auf der Start-Ziel-Geraden den rechten Flügel an der Front seiner Ducati. Glücklicherweise befand sich kein Pilot direkt hinter ihm und das Carbonteil richtete somit keinen Schaden an.

Das Wetter: Miese Bedingungen für die MotoGP-Stars: Starker Regen und Wind in Verbindungen mit 13 Grad Außentemperatur und nur einem Grad mehr auf der Strecke sind nicht unbedingt das, was sich die Piloten für den Highspeed-Kurs auf Phillip Island wünschen.

Die Analyse: Große Schlüsse lassen sich aus diesem verregneten ersten Training zum Australien-Grand-Prix klarerweise nicht ziehen. Es wurde nur bestätigt, was wir ohnehin schon wissen. Cal Crutchlow, Danilo Petrucci oder Jack Miller blühen im Regen regelrecht auf, während Jorge Lorenzo nur darauf bedacht ist, verletzungsfrei um die Strecke zu kommen. Sollte es auch am Qualifying-Samstag regnen, was durchaus möglich scheint, dürfen wir in etwa mit diesem Kräfteverhältnis rechnen. Der Sonntag dürfte dann trocken sein.