Die Wasserpumpe scheint sich so langsam zur Achillesferse der Ducati GP16 zu entwickeln. Erneut behinderte dieses Teil einen der Ducati-Werksfahrer, im Qualifying zum MotoGP-Rennen von Le Mans war dieses Mal Andrea Iannone der Leidtragende. Dennoch reichte es für Iannone zu Startplatz drei und damit einen Platz in der ersten Reihe. Teamkollege Andrea Dovizioso schaffte es auf Rang fünf und startet damit aus Reihe zwei. Für das Rennen ist Dovizioso optimistisch.

Sturz im Le-Mans-Qualifying hinterlässt ratlosen Iannone

Zunächst sah es für Iannone allerdings ganz gut aus, nach dem ersten Run lag der Italiener immerhin auf Platz zwei. "Das war ein sehr schwieriges Qualifying, mit dem ersten Reifen konnte ich eine gute Rundenzeit setzen, da war ich happy", äußerte Iannone zunächst. Gleichzeitig war ihm die Gefahr von hinter aber auch bewusst: "Ich wusste, es war nötig, die Rundenzeit zu verbessern, und dass die anderen Fahrer gute Chancen auf erste Reihe haben", so Iannone. Deshalb wollte er im zweiten Run nochmal alles aus sich rausquetschen, doch es kam schließlich ganz anders als geplant.

"Leider bin ich gestürzt. Ich bin aber sofort zurück an die Box gerannt und mit dem zweitem Bike raus. Da war es aber schwierig, die Runde zu verbessern. Trotzdem ist mir noch eine gute Runde gelungen", war trotzdem schwierigen Umstände noch einigermaßen zufrieden. Denn der Sturz passierte nicht etwa beim feilen um die entscheidenden Zehntel, sondern auf der Outlap! Wie konnte das denn passieren? Iannone tappt im Dunkeln: "Keine Ahnung was passiert ist, das war sehr seltsam. Ich habe mit den Ingenieuren gesprochen, offenbar gab es ein Problem mit der Wasserpumpe, ich weiß es aber nicht genau."

Dovizioso sieht sich in Le Mans auf Augenhöhe mit Rossi und Marquez

Also genau jenes Teil, das Andrea Dovizioso vor zwei Wochen in Jerez zur Aufgabe zwang. Der routiniertere Andrea bei den Roten musste zwar Heißsporn Iannone im Qualifying den Vortritt lassen, doch für das Rennen ist Dovizioso sehr zuversichtlich. "Ich denke wir haben eine gute Chance auf das Podium", rechnet sich Dovizioso nach dem vielversprechenden Qualifying eine Menge aus. Doch die Konkurrenz ist hart und zahlreich, wie Dovizioso erkannt hat: "Ich glaube, wir sind hier eine Gruppe von mindestens vier, fünf Mann, die um das Podium kämpfen können."

Andrea Dovizioso sieht sich in Le Mans auf Augenhöhe mit den ganz großen Jungs, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso sieht sich in Le Mans auf Augenhöhe mit den ganz großen Jungs, Foto: Ducati

Dennoch: Ducati ist dabei im Kampf um die Plätze hinter Jorge Lorenzo. Im Qualifying wäre für Dovizioso sogar noch eine bessere Zeit drin gewesen. "Aber leider habe ich auf meiner schnellsten Runde einen Fehler in der letzten Anbremszone beim Herunterschalten gemacht. Das Bike hat mich etwas nach außen gepusht. Deshalb habe ich ein, zwei Zehntel verloren." Und damit wohl auch Positionen. Denn mit zwei Zehntel weniger wäre Dovizioso am Ende nicht auf Platz fünf, sondern auf Position zwei gelandet. Also dort, wo er sich am Sonntag sieht. Sofern ihm oder Iannone nicht wieder die Wasserpumpe dazwischen funkt.