Jorge Lorenzo dominierte den ersten Tag der MotoGP-Testfahrten in Sepang 2016. Der Weltmeister lag stets im Spitzenfeld und holte am Ende die überlegene Bestzeit vor Valentino Rossi und Dani Pedrosa. Danilo Petrucci mischte lange ganz vorn mit und sicherte sich am Ende den vierten Platz.
Die Platzierungen
Die Bestzeit sicherte sich MotoGP-Weltmeister Lorenzo, der den Sepang International Circuit in 2:00.684 Minuten umrundete. Auf Platz zwei fuhr kurz vor Schluss Rossi, ihm fehlte aber schon über eine Sekunde zum Teamkollegen. Dritter wurde Pedrosa, gefolgt von Petrucci und Andrea Iannone. In den Top-10 klassierten sich auch Hector Barbera, Marc Marquez, Scott Redding, Aleix Espargaro und Cal Crutchlow. Stefan Bradl fuhr mit seiner Aprilia weit hinterher und wurde 20. und damit Vorletzter, konnte sich aber immerhin noch vor Teamkollege Alvaro Bautista halten.
Interessant gestaltet sich der Vergleich zu den MotoGP-Tests in Sepang vor zwölf Monaten. Mit Bridgestone-Gummis und hauseigener Honda-Elektronik war es Marc Marquez, der während der damals sechs Testtage in Malaysia die schnellste je auf zwei Rädern gefahrene Zeit fuhr. Für den 5,543 Kilometer langen Sepang International Circuit brauchte Marquez damals 1:58.867 Minuten. Jorge Lorenzo liegt also mit seiner heutigen Bestzeit 1,8 Sekunden hinter dieser Marke. Es bleibt spannend zu beobachten, wie viel die MotoGP-Stars von diesem Rückstand während der nächsten beiden Tage wettmachen können.
Die Zwischenfälle
Überraschend lange gab sich das MotoGP-Feld mit den neuen Michelin-Reifen keine Blöße und blieb geschlossen im Sattel. In der vierten Stunde war es dann Bradley Smith, der den Sturzreigen eröffnete. Suzuki-Pilot Aleix Espargaro rollte zudem mit einem Motorschaden an seiner 2015er-GSX-RR zurück an die Box. Am heftigsten aber erwischte es Eugene Laverty in der vorletzten Stunde. Der Aspar-Pilot flog in Kurve vier heftig ab und musste danach seine Hand röntgen lassen, wo entgegen der ersten Meldungen keine Brüche festgestellt wurden. Das Gas seiner Ducati blieb hängen.
Die Technik
Yamaha brachte sowohl das 2015er- als auch das 2016er-Bike in zwei Variationen mit: eines mit dem Tank im Heck und eines mit herkömmlichen Tank. Lorenzo und Rossi waren am Vormittag noch mit der Vorjahres-M1 unterwegs und wechselten am Nachmittag auf die neue Yamaha. Bei Honda herrschte geradezu ein Wirrwarr an verschiedenen Bike-Spezifikationen. Im Repsol-Werksteam fuhren sowohl Marquez als auch Pedrosa mit zwei unterschiedlichen Bikes mit dazu noch zwei unterschiedlichen Motoren-Varianten. Ein Motor wurde bereits Ende November in Jerez verwendet, der andere wurde seitdem weiterentwickelt.
Ducati ließ sein Werksteam größtenteils mit der GP15 aus der Vorsaison testen. Erst in den letzten ein, zwei Stunden probierten Dovizioso und Iannone erstmals die 2016er-Desmosedici aus. Suzuki ging den gleichen Weg wie Yamaha, brachte aber noch zusätzlich eine Mischversion als dritte Variante mit. Aprilia rückte gezwungenermaßen mit der RS GP aus der MotoGP-Saison 2015 aus. Die neue Wunderwaffe der Italiener wird erst beim letzten Vorsaisontest in Katar einsatzbereit sein.
Die Rundenbilanz
Der Dauerbrenner am ersten Tag war zur großen Verwunderung nicht etwa Rookie Esteve Rabat. Die meisten Kilometer spulte das Avintia-Duo um Hector Barbera und Loris Baz ab. Barbera drehte 59 Umläufe in Sepang, Baz 58. Damit haben beide jeweils mehr als 320 Kilometer an einem Tag absolviert. Die wenigsten Runden drehte Aspar-Pilot Laverty, der nach seinem heftigen Sturz nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte. 27 Runden stehen für Laverty am Ende zu Buche.
Das Wetter
Am ersten Tag herrschten, für Malaysia typisch, tropische Bedingungen. Das Thermometer kletterte bis auf 34 Grad Lufttemperatur an, auf dem Asphalt waren es gar 53 Grad. Gegen Nachmittag kühlte es etwas ab, ehe ein Regenguss 20 Minuten vor dem Sessionende dafür sorgte, dass die Teams ihre Arbeit für diesen Tag abbrachen.
MotoGP-Testtag 1 in Sepang: Das Ergebnis
Pos. | Fahrer | Team | Zeit | Rückstand |
1. | Jorge Lorenzo | Movistar Yamaha | 2:00.684 | |
2. | Valentino Rossi | Movistar Yamaha | 2:01.717 | 1.033 |
3. | Dani Pedrosa | Repsol Honda | 2:01.780 | 1.096 |
4. | Danilo Petrucci | Pramac Ducati | 2:01.811 | 1.127 |
5. | Andrea Iannone | Ducati | 2:01.912 | 1.228 |
6. | Hector Barbera | Avintia Ducati | 2:02.002 | 1.318 |
7. | Marc Marquez | Repsol Honda | 2:02.278 | 1.594 |
8. | Scott Redding | Pramac Ducati | 2:02.338 | 1.654 |
9. | Aleix Espargaro | Suzuki | 2:02.539 | 1.855 |
10. | Cal Crutchlow | LCR Honda | 2:02.586 | 1.902 |
11. | Maverick Vinales | Suzuki | 2:02.645 | 1.961 |
12. | Pol Espargaro | Tech3 Yamaha | 2:02.646 | 1.962 |
13. | Andrea Dovizioso | Ducati | 2:02.650 | 1.966 |
14. | Yonny Hernandez | Aspar Ducati | 2:02.916 | 2.232 |
15. | Bradley Smith | Tech3 Yamaha | 2:03.026 | 2.342 |
16. | Michele Pirro | Ducati | 2:03.203 | 2.519 |
17. | Loris Baz | Avintia Ducati | 2:03.204 | 2.520 |
18. | Esteve Rabat | Marc VDS Honda | 2:03.463 | 2.779 |
19. | Eugene Laverty | Aspar Ducati | 2:03.565 | 2.881 |
20. | Stefan Bradl | Gresini Aprilia | 2:03.978 | 3.294 |
21. | Alvaro Bautista | Gresini Aprilia | 2:04.075 | 3.391 |
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