Mugello ist Valentino-Rossi-Land. Hier hat er, vom Misano GP abgesehen, die meisten Fans hinter sich. Doch was für Rossi-Fans Mekka ist, ist für die Anhänger von Marc Marquez spätestens nach dem Sepang-Clash Feindesland. Deshalb hat sich der italienische Fanclub des 22-Jährigen dazu entschieden, in diesem Jahr nicht am GP von Italien teilzunehmen.

Über ihre offizielle Facebook-Seite teilte die Fangemeinde des zweifachen Weltmeisters die Gründe für das Nichterscheinen mit. Vor allem fürchtet man Übergriffe aus dem Lager der Gelben. "Wir entschuldigen uns für diese drastische Entscheidung, aber die momentane Situation ist nicht sehr gut und die Atmosphäre gefährlich", heißt es in der Erklärung des Fanclubs. "Wir finden es schade, dass Fans ihre Piloten nicht frei unterstützen können, ohne befürchten zu müssen, deshalb mit Dingen beworfen oder angespuckt zu werden."

Die letzten Rennen der 2015-Saison spalteten die Fangemeinde wie noch nie zuvor, Foto: Milagro
Die letzten Rennen der 2015-Saison spalteten die Fangemeinde wie noch nie zuvor, Foto: Milagro

Dieses Statement zeigt, wie extrem die Lage auch noch Monate nach dem Sepang-Clash ist. Die Art von fanatischem Verhalten, die bisher vor allem mit Hooligan-Fans diverser Fußball-Vereine in Verbindung gebracht wurde, hat damit auch die MotoGP erreicht.

Allerdings erklärte der Marquez-Fanclub in seinem Statement auch, dass die Anfeindungen nicht zwangsläufig als ein Produkt des Sepang-Clash zu verstehen seien. Bereits im Vorjahr hatten es Nicht-Rossi-Anhänger in Mugello und Misano offenbar schwer, zu Übergriffen soll es auch schon vor dem offenen Krieg gekommen sein. "Leider gibt es Fans, die nicht verstehen, dass eine Rivalität zwischen den Fahrern nicht zu einer Konfrontation zwischen den Fans auf den Tribünen führen muss", so die italienische Marquez-Fangemeinde.