Trotz seiner Schulterverletzung zeigte Sete Gibernau ein hervorragendes Rennen. Selbst der Sturz am Samstag hinderte den Spanier nicht daran, die Führung im Rennen von Estoril zu übernehmen. Doch genau dieser Umstand war nach seiner Aussage entscheidend. "Mein einziger Fehler war, dass ich das Rennen von Anfang an anführte. Mein einziger Anhaltspunkt waren die Flaggen der Streckenposten. Wann immer ich eine Flagge sah habe ich den Speed reduziert. Als die Flaggen weg waren habe ich wieder Gas gegeben. Als ich stürzte war ich langsamer als in der Runde zuvor, doch offenbar nicht langsam genug".

Direkt vor dem Start bekam Gibernau eine Spritze, um die Schmerzen in der Schulter zu lindern. "Das Wochenende war härter als manche Leute gedacht haben. Doch einmal mehr machte das Team einen perfekten Job. Der Sturz war leider unvermeidlich und die anderen Fahrer haben davon profitiert. Sie sahen, wie ich gefallen bin und sind entsprechend langsamer gefahren. Schade für mich, doch wäre ein anderer Fahrer vorne gewesen dann hätte es ihn erwischt und nicht mich. Bei solchen Bedingungen hat der Führende klar einen Nachteil. Jetzt will ich nur noch nach Hause und mich für das Rennen in China vorbereiten".

Sete Gibernaus Teamkollege Marco Melandri holte mit Platz vier wichtige Punkte in der Weltmeisterschaft. Der Italiener konnte den finalen Angriff von Carlos Checa kontern und war entsprechend zufrieden mit seinem Resultat. "Wir wählten die harten Reifen, das war ein Nachteil am Anfang des Rennens. Nach einiger Zeit fand ich meinen Rhythmus und ich hatte einen tollen Zweikampf mit Colin Edwards. Leider machte mein neuer Helm einige Probleme und so musste ich die letzten Runden mit offenem Visier fahren. Ich glaube dass ich noch schneller hätte fahren können doch am Ende war ich wirklich glücklich über Platz vier."

Für Marco Melandri bedeutet der vierte Platz in Estoril den dritten Platz in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Ein schwacher Trost für das gesamte Team angesichts der möglichen Führung sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Nun liegt Valentino Rossi deutlich in Front und auch in der Team-Wertung hat man einen Rückstand von 13 Punkten. Doch die Saison ist noch lang und schon beim nächsten Rennen in China kann sich das Blatt wieder wenden.