So hatte sich Valentino Rossi seinen Samstag in Australien nicht vorgestellt. Auf einer seiner erklärten Lieblingsstrecken, dem Kurs auf Phillip Island, kam der Doktor nicht über Startplatz sieben hinaus. Auf die Pole-Zeit von Marc Marquez fehlen Rossi sieben Zehntelsekunden, auch Teamkollege und WM-Rivale Jorge Lorenzo als Dritter ist dem Italiener vier Zehntel voraus. Rossi startet beim Grand Prix morgen um sieben Uhr unserer Zeit im Suzuki-Sandwich von Maverick Vinales und Aleix Espargaro.

Schon in den beiden vorangegangenen Sessions tat sich Rossi schwer, auf Touren zu kommen. FP3 beendete er als Siebter. Im Renntrimm in FP4 hing der Doktor auf Platz sechs fest und lag dabei hinter Andrea Iannone und den Espargaro-Brüdern. Kein sonderlich ermutigendes Indiz im Hinblick auf das Rennen. Rossi wird wieder einmal über Nacht mit seiner Crew zaubern müssen, um überhaupt Chancen auf das Podium zu haben.

Valentino Rossi und seine Crew müssen einmal mehr zaubern über Nacht, Foto: Yamaha
Valentino Rossi und seine Crew müssen einmal mehr zaubern über Nacht, Foto: Yamaha

Werden die Reifen zu Rossis Joker?

"Von der dritten Reihe aus zu starten ist immer ein bisschen schwierig. Wir haben uns da schon ein bisschen mehr ausgerechnet", hadert Rossi mit Rang sieben. "Wir haben heute unterschiedliche Dinge ausprobiert, um unseren Speed zu verbessern, haben aber keine gute Lösung gefunden. Ich bin zwar konstant in meinen Rundenzeiten, aber sie sind einfach nicht schnell genug. Ich war in der Lage, keine so schlechte Zeit zu fahren, aber es hat nicht gereicht, um weiter vorne zu stehen", beklagt der neunfache Weltmeister.

Doch ein Umstand könnte Rossi und seiner Erfahrung wieder in die Karten spielen. Zur Erinnerung: Auch im Vorjahr war nicht unbedingt mit Rossi zu rechnen vor dem Rennen. Am Ende triumphierte er überraschend doch, weil die Konkurrenz stürzte oder deren Reifen einbrachen. "Bridgestone macht sich seine Gedanken über diese Strecke", gibt der Italiener daher zu bedenken, "vor allem im Hinblick auf die Vergangenheit."

"Der Grip auf dem neuen Asphalt ist geringer, daher drehen bei allen die Reifen ziemlich durch. Deshalb denke ich nicht, dass die Reifenabnutzung ein Problem sein wird. Wichtiger ist es, die Balance des Bikes optimal hinzubekommen, um das Durchdrehen der Räder zu minimieren", gibt Rossi seine Devise für die anstehende Arbeit mit seiner Mannschaft vor. Ob ihnen, wie schon so oft in dieser Saison, ein erneuter Coup über Nacht gelingt, wird im Rennen zu beobachten sein.