Auch wenn er das Rennen nicht gewonnen hat - Valentino Rossi darf sich als großer Sieger des japanischen Grand Prix feiern lassen! Beim Rennen auf nasser Strecke in Motegi fuhr der Doktor auf Rang zwei ins Ziel, einen Platz vor Teamkollege und WM-Rivale Jorge Lorenzo. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. Rossi gewann zwar den Sprint zur ersten Kurve, wurde dann aber schnell von Lorenzo in die Schranken gewiesen.

Der Mallorquiner war in der Anfangsphase deutlich schneller als Rossi und lag nach wenigen Runden schon drei Sekunden voraus an der Spitze. "Am Ende war der mentale Stress im Rennen sehr groß", musste Rossi erst mal durchatmen. "Es war schwierig, das Bike zu kontrollieren weil die Reifen stark eingebrochen sind. Der Start war gut, aber in den ersten Runden war Lorenzo stärker. Ich habe mich nicht zu 100% wohl gefühlt, wollte aber nicht zu viel verlieren und nach einigen Runden blieb die Lücke gleich. Aber es war gut zu wissen, dass wir schneller als alle anderen waren", erzählt Rossi von der Anfangsphase seines Rennens.

In der Schlussphase robbte sich Rossi wieder an Lorenzo heran, Foto: Bridgestone
In der Schlussphase robbte sich Rossi wieder an Lorenzo heran, Foto: Bridgestone

Pedrosa zog Rossi an Lorenzo ran

Dagegen musste der Yamaha-Pilot anfangs zusehen, dass er nicht auch noch von Andrea Dovizioso auf der Ducati geschnupft wird. Dovizioso fiel nach einigen Runden zwar immer weiter zurück, doch dafür kam Dani Pedrosa immer stärker auf. Der kleine Spanier schloss mit Siebenmeilenstiefeln zum neunfachen Champion auf und überholte ihn acht Runden vor Schluss. Was Rossi sogar entgegen kam, wie er zugeben musste: "Hinter Dani herzufahren hat mir geholfen. Er ist sehr gut gefahren, und hinter ihm zu liegen hat mir einen guten Windschatten und gute Infos über die richtigen Linien gegeben. Ich wusste, dass es meine einzige Möglichkeit ist, Jorge zu erwischen, wenn ich Dani folge", so ein ausgefuchster Rossi.

Es sah zwischenzeitlich schon so aus, als würde Rossi erneut wertvollen Boden in Form von neun Zählern auf Lorenzo verlieren. In der Blitztabelle trennten die beiden Yamaha-Piloten im Laufe des Rennens lediglich fünf Pünktchen. Doch dann brach Lorenzo mit abbauenden Reifen immer stärker ein. Rossi hatte keinerlei Mühe, als er sich seinen Teamkollegen fünf Runden vor Schluss schnappte. Lorenzo war auf verlorenem Posten und so fuhr Rossi letztlich souverän den zweiten Platz nach Hause. Damit führt der Doktor jetzt mit 18 Punkten vor Lorenzo. Drei zweite Plätze in den letzten drei Rennen reichen dem Italiener zum historischen zehnten Titelgewinn.

Im Vorjahr gewann Rossi auf Phillip Island, Foto: Milagro
Im Vorjahr gewann Rossi auf Phillip Island, Foto: Milagro

Bedingungen spielen eine Rolle in Australien

Bereits am kommenden Wochenende geht der Yamaha-Showdown um die WM-Krone auf Phillip Island weiter. Im Vorjahr gewann Rossi, während Lorenzo dort schon mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen hatte und Platz zwei ins Ziel rettete. Rossi hat für die verbleibenden drei Rennen jedoch auch Repsol Honda auf der Rechnung: "Die Hondas sind immer stark, Marquez sowieso, aber auch Dani ist jetzt in großartiger Form. Wir müssen das Rennen für Rennen angehen. Auf Phillip Island ist es immer schwierig, sein Setup zu finden und auch die Bedingungen können wieder eine Rolle spielen", wagt Rossi einen Blick voraus.