Zu Saisonbeginn überrascht das Suzuki-Werksteam mit konstant guten Leistungen. In Barcelona schafften es Aleix Espargaro und Maverick Vinales sogar auf die Doppelpole. Ein Ergebnis, mit dem sicher niemand gerechnet hätte. Doch zur Saisonmitte hin fielen die Leistungen der Suzuki-Piloten ab. Die GSX-R hat deutlich weniger PS im Gegensatz zur Konkurrenz und verliert deshalb auf der Geraden viel Zeit. Trotzdem sieht Espargaro das ganze Unterfangen Suzuki noch immer positiv. "Nach einer guten ersten Hälfte der Saison mussten wir unseren Entwicklungsprozess nun verlangsamen", so der Spanier. "Obwohl das ganze Suzuki-Projekt nach wie vor stark aussieht."

Hilfreich ist jedoch, dass man weiß, wo die Probleme liegen. "Wir haben am Anfang des Wochenendes Probleme mit dem Motorrad. Unser Problem ist es, dass wir Schwierigkeiten haben, ein gutes Setup zu finden, wenn wir an einer neuen Strecke ankommen. Das stiehlt Zeit, die wir brauchen würden, um uns auf das Qualifying und das Renn-Setup zu konzentrieren", so Espargaro, der im letzten Jahr in Aragon mit Platz zwei das beste Ergebnis seiner bisherigen Karriere. "In Misano haben wir uns von einer auf die andere Session verbessern können, aber da das Wetter so durchwachsen war, konnte ich nicht den Fortschritt erzielen, den ich gewollt hätte."

Maverick Vinales liegt als Rookie in der Gesamtwertung vor seinem erfahrenen Teamkollegen Aleix Espargaro, Foto: Suzuki
Maverick Vinales liegt als Rookie in der Gesamtwertung vor seinem erfahrenen Teamkollegen Aleix Espargaro, Foto: Suzuki

Setup-Probleme machen nervös

Für Aragon hofft Routinier Espargaro erneut auf Vorteile durch Testfahrten. In Misano blieb den beiden Suzuki-Piloten dieses Glück jedoch verwehrt. "Ich hoffe, es wird in Aragon einfacher, wir haben vor einigen Wochen im Motorland getestet und ich denke, dass es dort keine so großen Unterschiede an der Strecke geben wird", so der 26-Jährige. "Deshalb denke ich, dass wir unsere Daten verwenden und dann mit dem Basis-Setup beginnen können."

Espargaros Teamkollege Vinales scheint diesem Basis-Setup nichts abgewinnen zu können. "Ich habe Probleme damit, Vertrauen in meine GSX-R zu finden, wenn ich mit dem Basis-Setup fahre, das wir vor ein paar Wochen gefunden haben", so der MotoGP-Rookie. "Das hat mich sehr nervös gemacht, was alles nur noch verschlimmert." Der 20-Jährige gibt zu, dass die momentane Situation im Suzuki-Lager nicht ganz einfach ist. "Ich hatte große Erwartungen nach den Tests in Misano. Wenn man Erwartungen hat, ist es immer schwer, denn man ist schnell verärgert, wenn man enttäuscht ist."

Doch auch Vinales versucht, der Situation etwas Gutes abzugewinnen. "Irgendwie ist es auch positiv, da wir jetzt besser wissen, wie sich die Maschine in unterschiedlichen Konditionen verhält", erklärt der Spanier. "Das ist ein weiterer Schritt, den ich in diesem Jahr gemeistert habe: nicht nur meinen Fahrstil zu verbessern, sondern auch mit verschiedenen Situationen im Rennen umgehen. In Aragon werden wir diesen Ansatz weiter verfolgen."