Für Stefan Bradl steht in Indianapolis sein zweites Wochenende mit Aprilia auf dem Programm. Allzu viele Kilometer konnte der 25-Jährige noch nicht auf seiner RS-GP sammeln, doch die Trainingsleistungen, besonders im Vergleich zu seinem Teamkollegen Alvaro Bautista, sind vorzeigbar. In der Tageswertung lag der Deutsche auf Rang 16, Bautista rangiert nur auf Platz 20. Der Abstand von knapp zwei Zehnteln hielt sich jedoch in Grenzen, so dass sich beide Piloten etwa auf Augenhöhe befinden.

Insgesamt zog Bradl ein positives Fazit, gerade der Nachmittag sei gut verlaufen. "Wir haben heute Morgen und am Nachmittag einige Sachen ausprobiert, zum Beispiel die Schwingenlänge, das Lenkkopflager und den Lenkkopfwinkel. Wir sind noch am groben Ausprobieren und am Nachmittag ist es ein bisschen besser geworden", so Bradl. "Am Nachmittag war es ganz gut, weil ich den weichen Reifen nutzen konnte und wir uns auch von der Pace her ein bisschen verbessert haben. Aber wir sollten mehr auf's Rennen achten, das ist immer noch das größte Problem für uns. Denn ich finde, dass das Motorrad ein bisschen schnell die Reifen auffrisst", erklärt er weiter.

Da er noch sehr viel ausprobiert, hat er noch keine genaue Idee für sein Renn-Setup. Das soll dann am Samstag herausgefunden werden. "Wir müssen morgen noch einmal alles ausprobieren, bestätigen und einen Back-to-Back-Test machen, weil ich nicht sicher bin, ob die neue Variante mit dem steileren Lenkkopf besser ist oder nicht. Wir haben da ein paar Vorteile, aber auch Nachteile. Diese Sachen will ich morgen einfach noch einmal ausprobieren", so der Aprilia-Fahrer. Während sein Teamkollege Bautista bereits ein neues Chassis testete, verzichtete Bradl aufgrund mangelnder Erfahrung mit der aktuellen Maschine auf diesen Test. Er hätte einfach nicht den notwendigen Vergleichswert, erklärt Bradl.

Bislang war Bradl nur auf dem alten Chassis unterwegs, Foto: Milagro
Bislang war Bradl nur auf dem alten Chassis unterwegs, Foto: Milagro

Besonders auffällig gerade im zweiten Training waren zahlreiche Stürze auch der Topstars Rossi, Marquez und Pedrosa. Der Allgäuer hat dafür eine Erklärung. Die Reifen seien nicht optimal für diese Temperaturen. Gerade am Nachmittag heizte sich der Asphalt stellenweise auf fast 50 Grad auf. "Der Vorderreifen der Medium-Mischung ist zu weich, er wird zu schnell zu heiß. Der Harte geht etwas schlecht über die Bodenwellen. Das ist das Problem, was wahrscheinlich viele hatten. Bei mir hat auch nicht viel gefehlt für einen Crash", erläutert er die Problematik.

Ein Sturz wäre wohl auch schlecht gewesen für seine ohnehin lädierte rechte Hand. Noch immer laboriert er an den Folgen des Kahnbeinbruchs, den er sich in Assen zugezogen hatte. In Brünn ist das Streckenlayout etwas flüssiger, was ihm eigentlich zugutekommen sollte. Die Schmerzen sind jedoch weiterhin da. "Am Vormittag war es schmerzhaft. Nachmittags ist es besser gewesen, ich habe auch Schmerzmittel genommen am Nachmittag. Das war in Indy ähnlich. Sonntag wird wahrscheinlich der schmerzhafteste Tag werden", glaubt er.