Macht es Danny Kent wie Jack Miller und wagt den direkten Sprung von der Moto3 in die MotoGP? Aktuell deutet vieles darauf hin. Der Titel in der kleinsten Klasse ist dem Briten unter normalen Umständen eigentlich nicht mehr zu nehmen, ein Abschied aus der Moto3 somit klar. Doch Kent könnte nicht den üblichen Weg gehen und in die Moto2 wechseln, sondern wie Miller vor dieser Saison direkt in die MotoGP aufsteigen. Eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen, vielleicht schon bei seinem Heimrennen in Silverstone in gut zwei Wochen.

Kent selbst macht keinen Hehl daraus, dass er diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht zieht. "Ich bin noch mitten im Entscheidungsprozess. Mir liegt ein Angebot aus der MotoGP vor und ich muss jetzt überlegen, welcher Weg der beste für mich ist. Wir müssen auf jeden Fall noch ein paar Sachen klären", verriet er gegenüber MCN. Läuft alles wie von Kennt gewünscht, geht er 2016 aber in der MotoGP an den Start: "Es ist natürlich der Traum eines jeden Fahrers, in der Königsklasse zu fahren."

Auch wenn Kent derzeit kein Team nennen möchte, ist es ein offenes Geheimnis im MotoGP-Paddock, dass es sich um den Rennstall von Pramac Ducati handelt. Der 21-Jährige rechnet sich in der kommenden Saison im Falle eines Aufstiegs durch den Wechsel von Bridgestone zu Michelin und der Einführung der Einheitselektronik gute Chancen auf starke Resultate aus: "Durch die Rückkehr von Michelin ist das nächste Jahr eigentlich ideal für einen Moto3-Piloten, um den Sprung zu wagen. Die neuen Reifen und die Einheitselektronik sollten das ganze Feld näher zusammenbringen."

In der Moto3 fuhr Kent 2015 oft in einer eigenen Liga, Foto: Leopard Racing
In der Moto3 fuhr Kent 2015 oft in einer eigenen Liga, Foto: Leopard Racing

Dass der direkte Sprung sogar schon jetzt kein Himmelfahrtskommando ist, habe Jack Miller in dieser Saison bewiesen. "Jack hat sich in diesem Jahr bisher nicht so schlecht geschlagen", meint Kent. "In Argentinien war er sogar bester Open-Pilot. Er hat gezeigt, dass der Wechsel von der Moto3 in die MotoGP nicht unmöglich ist."

Moto2 mit Kiefer und Kalex?

Freilich ist aber auch ein Wechsel in die Moto2 noch lange nicht vom Tisch. Ein solcher kommt für Kent aber nur unter bestimmten Bedingungen in Frage: "Ich möchte unbedingt eine Kalex fahren. Als Fahrer ist es mental einfach leichter, wenn man weiß, dass man auf dem besten Chassis sitzt. Wenn man darauf nicht gewinnt, ist klar, dass es nur an einem selbst liegt." Für einen Platz in der Moto2 müsste Kent vielleicht nicht einmal seinen Rennstall wechseln. Stefan Kiefer, Teamchef bei seinem aktuellen Arbeitgeber Leopard Racing, denkt über einen Moto2 Einstieg nach. "2016 mit Danny in die Moto2 zu gehen, ist definitiv eine Option", erklärte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.