Nach den Testfahrten vor gut drei Wochen in Misano herrschte bei Suzuki Jubelstimmung. Die Probleme, die man noch am Rennwochenende zuvor am Sachsenring hatte, seien behoben hieß es da. Optimistisch blickte man in Richtung zweite Saisonhälfte. In den ersten Trainings zum Grand Prix von Indianapolis setzte es nun aber eine schallende Ohrfeige für die Werkstruppe von Suzuki. Maverick Vinales war als 13. der bessere der beiden Piloten, Aleix Espargaro landete gar nur auf dem 15. Rang.

"Das war kein guter Tag für mich", stelle Espargaro fest. "Ich hatte Probleme, ein Setup zu finden, mit dem ich die Kurven so nehmen kann, wie ich es will. In den langsamen Passagen und auch in schnellen Richtungswechseln war das Bike schwer zu steuern. So konnte ich in der Zeitenliste nicht besser abschneiden." Knapp 1,3 Sekunden fehlten dem Katalanen auf Spitzenreiter Jorge Lorenzo. "Es ist eigenartig, denn die Ergebnisse der Testfahrten in Misano waren sehr positiv", konnte er sich den erneuten Leistungseinbruch nicht erklären.

Aleix Espargaro war am Freitag ratlos, Foto: Simninja
Aleix Espargaro war am Freitag ratlos, Foto: Simninja

Etwas schneller war Maverick Vinales als 13, von einer überzeugenden Leistung war aber auch der Rookie weit entfernt. Er versuchte sich mit seiner Crew in Indianapolis an einer neuen Freitagsstrategie. Anstatt sofort auf Zeitenjagd zu gehen, um den Sprung in die Top-Ten und so den direkten Einzug in Q2 zu schaffen, konzentrierte man sich dieses Mal auf die Suche nach einem Setup, das eine konstante Pace ermöglicht.

Tatsächlich gelang Vinales seine schnellste Runde in einem seiner letzten Umläufe des Tages auf einem abgenutzten Reifen. "Die Strategie scheint aufzugehen", meinte er. Dennoch muss es das Ziel beider Suzuki-Piloten sein, im entscheidenden Q2 um die besten Startplätze zu kämpfen. Auf den zehnten Rang, der zum direkten Einzug berechtigt, fehlt aber auch Vinales aktuell fast eine halbe Sekunde.