Das dritte Freie Training der Moto3 auf dem Indianapolis Motor Speedway begann äußerst verhalten. Vor allem in der ersten halben Stunde lagen die Piloten zeitenmäßig doch überraschend deutlich hinter den schnellsten Runden des Vortages zurück. Nur langsam steigerte sich das Niveau an der Spitze. In der letzten Viertelstunde schob sich dann erstmals WM-Dominator Danny Kent an die Spitze, lag mit seiner schnellsten Runde von 1:41.599 allerdings noch 0,3 Sekunden hinter der Freitags-Bestzeit von Leopard-Racing-Teamkollege Efren Vazquez.

In der heißen Schlussphase kam es an der Spitze dann jedoch, wie es kommen musste. Die Top-Piloten brannten auf frischen Reifen Top-Runden in Serie in den Asphalt. Letztlich war es Kent, der mit einer Monsterrunde von 1:40.870 Minuten die Konkurrenz um mehr als 0,5 Sekunden distanzierte. Somit lag der Brite nur noch knapp 0,1 Sekunden hinter dem Streckenrekord von Jack Miller, der im Vorjahr in 1:40.727 zur Pole Position raste. Für die größte Überraschung sorgte zweifelsfrei der Deutsche Philipp Öttl. Nach einem doch verhaltenen Freitag drehte der Bayern in den Schlussminuten auf, sicherte sich mit einer 1:41.612 den starken fünften Rang.

Danny Kent ist auch in Indianapolis eine Klasse für sich, Foto: Leopard Racing
Danny Kent ist auch in Indianapolis eine Klasse für sich, Foto: Leopard Racing

Die Platzierungen: Kent war letztlich unantastbar und knackte als einziger Pilot die Marke von 1:41 Minuten. Jorge Navarro folgte knapp eine halbe Sekunde dahinter. Niccolo Antonelli, Vazquez und Öttl komplettierten die starken Top-5. Jorge Martin, Miguel Oliveira, Fabio Quartararo, Enea Bastianini und Zulfahmi Khairuddin bildeten die Top-10, die innerhalb knapp einer Sekunde lagen.

Die Zwischenfälle: Nach knapp zehn Minuten verbremste sich Jakub Kornfeil in der tückischen Kurve zehn, rettete sich allerdings mit einem Ausritt durch die asphaltierte Auslaufzone vor einem Sturz. Weniger Fortune hatte Tatsuki Suzuki. An gleicher Stelle wie Kornfeil stürzte der Japaner ebenfalls nach einem Verbremser über das Vorderrad, kam wie seine Maschine allerdings ebenfalls unbeschadet davon.

Dritter Crash im dritten Training für Romano Fenati: Dem Italiener klappte auf einer schnellen Runde fünf Minuten vor dem Ende in der schnellen Rechtskurve zwei das Vorderrad ein, sodass er samt seinem Arbeitsgerät höchst unsanft von der Strecke schlitterte. Im Vergleich zu seinem harten Crash in FP2 am Vortag war dies jedoch ein harmloser Fauxpas. Schlimmer erging es nur wenige Minuten später allerdings Karel Hanika. Der Tscheche verunfallte in einer schnellen Linkskurve heftig, schlug hart auf dem Asphalt auf. Auch sein Bike bekam einiges ab, wurde regelrecht in seine Einzelteile zerlegt. Glücklicherweise blieb der Tscheche wie auch Fenati unverletzt.

Das Wetter: Bei bereits 23 Grad für die Luft und ebenso vielen Grad Asphalttemperatur machte sich das Feld der Moto3 um 9:00 Uhr Ortszeit in Indianapolis auf zum dritten Freien Training des Wochenendes. Der Himmel über dem Areal zeigte sich weitestgehend in strahlendem Blau. Nur ein paar dünne Wolkenfetzen waren zu erkennen. Das Quecksilber kletterte im Verlauf der 40 Minuten allerdings immer weiter an, sorgte so schon früh am Samstag für Summer-Feeling pur bei den zahlreichen Zuschauern.

Die Analyse: Klare Verhältnisse an der Spitze. Leopard Racing mit Kent und Indy-Vorjahressieger Vazquez sind weiterhin die erste Kraf auf dem Brickyard. Auch Estrella Galicia zeigte sich mit Navarro und Quartararo wie schon am Freitag stark. Einmal mehr müssen die Zeiten an der Spitze mit Vorsicht genossen werden, da verschiedene Windschatten-Verhältnisse für die Piloten definitiv größere zeitliche Unterschiede bedingten. Dass Öttl im Konzert der Großen mitmischte, ist dennoch aller Ehren wert! Bring on qualifying…