Tagesrang sieben, knapp 0,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze, eine Menge Probleme am Bike: Der Trainings-Donnerstag der MotoGP in Assen endete für Ducati-Star Andrea Dovizioso unter dem Strich enttäuschend. Der Italiener klagte vor allem über fehlendes Vertrauen in die Front seiner Desmosedici GP15 - vor allem beim Beschleunigen aus den vielen flüssigen Kurven der "Kathedrale der Geschwindigkeit".

"Der Tag lief heute natürlich nicht optimal. Wir haben eine Menge kleiner Probleme, die uns daran gehindert haben, unser Programm wie geplant aufzuziehen", resümierte "Dovi" geknickt. Vor allem stieß dem Italiener die geringen zurückgelegte Distanz über die insgesamt 90 Trainings-Minuten hinweg sauer auf: "Wir haben viel zu wenig Runden gedreht, aber das ist hier auf dieser Strecke einfach das Wichtigste. Du brauchst hier so viele Kilometer wie möglich."

Perfekter Rhythmus in Assen unabdingbar

Den Grund führt der WM-Vierte umgehend an: "Die Strecke hat viele flüssige Kurven. Es ist einfach verdammt wichtig, dass du hier den perfekten Rhythmus findest und durch die Knicke gleitest. Nur mit dem perfekten Gefühl und einem flüssigen Fahrstil kannst du hier konstant schnell sein. Das kommt aber leider nur über die Distanz."

Andrea Dovizioso hat mit seiner Crew noch viel Arbeit vor sich, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso hat mit seiner Crew noch viel Arbeit vor sich, Foto: Ducati

Mit insgesamt 32 Umläufen inklusive In- und Out-Laps lag Dovizioso in der Fleiß-Kategorie in der Tat deutlich hinter der Spitze zurück. Der Italiener beklagt dabei technische Schwierigkeiten an seinem Arbeitsgerät, die ihn doch massiv einbremsten: "Irgendwas hat mit der Kupplung nicht gestimmt. Die Probleme auf der Front beim Beschleunigen kamen meiner Meinung nach dann auch dort her. So hat es leider keinen Sinn gemacht, viel zu fahren."

Dovizioso setzt Daumenbremse ein

Was Ducati bis zum Qualifikations-Freitag verbessern muss, liegt für Dovizioso auf der Hand. "Das Gefühl auf der Front muss insgesamt perfekt werden - in jeglicher Hinsicht. Ich muss perfekt einlenken können, das Bike perfekt umlegen können und perfekt aus den Kurve heraus beschleunigen können. Nur so habe ich eine Chance, in den perfekten Rhythmus zu kommen. Wir waren heute schon gar nicht so weit weg von der Spitze, geben die Hoffnung also keinesfalls auf."

Hinsichtlich der Bremsen wartete Ducati an Doviziosos Rennmaschine am Assen-Donnerstag mit einer Besonderheit auf: "Ich habe heute eine Daumenbremse für das Hinterrad ausprobiert, und das Gefühl war ganz gut. In den schnellen und flüssigen Kurven ist es für mich einfach besser, als normal die Fußbremse zu benutzen. Bereits während meiner Zeit bei Repsol Honda habe ich das mal ausprobiert und eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Wir werden sehen, wie wir diesbezüglich am Wochenende weiter vorgehen."