Riesenfreude bei Suzuki: die Japaner sicherten sich beim Qualifying zum Großen Preis von Katalonien sensationell die Startplätze eins und zwei. Von der Pole aus ins Rennen gehen wird Aleix Espargaro. Der Spanier feiert damit seine zweite Pole-Position der Karriere nach Assen im vergangenen Jahr. Nun also dieser Erfolg im siebten Rennen des Suzuki-Comebacks.

"Es ist einfach unglaublich. Mit dem ersten Reifen habe ich gepusht, aber nicht bis ans Limit. Mit dem zweiten Satz habe ich gesagt: alles oder nichts", strahlte ein überglücklicher Espargaro nach dem Qualifying. Mit einer 1:40.546 Minuten stellte Espargaro einen neuen Pole-Rekord auf. Vor allem im letzten Sektor fuhr er in einer anderen Liga. "Ich ging ans Limit, der letzte Sektor war unglaublich. Ich bin in der letzten Kurve fast gecrasht, denn ich war voll auf dem Gas. Aber es ist einfach fantastisch", berichtet der Spanier.

Lob erhielt er auch von seinem Bruder Pol, der keinen guten Tag erwischte und nur Elfter wurde. "Ich freue mich sehr für Aleix, er verdient diese Pole Position. Er macht das ganze Jahr über einen tollen Job", sagte der jüngere der beiden Espargaros. "Die Suzuki zeigt großes Potenzial. Sie haben eine enorme Performance mit dem extra-weichen Reifen, denn sie sind vor den Ducatis. Das ist auch beeindruckend", erkannte er die Leistung der Neuankömmlinge an.

Nach einem guten Wochenende in Mugello folgte im Rennen jedoch schnell die Ernüchterung, nachdem Espargaro von Danilo Petrucci mehr oder weniger abgeschossen worden war. In Barcelona ging die Leistungskurve des Teams weiter nach oben, auch dank des neuen Motors, der den Nachteil in Sachen Topspeed zumindest etwas verkleinert hat.

Was kann Espargaro morgen im Rennen schaffen?, Foto: Bridgestone
Was kann Espargaro morgen im Rennen schaffen?, Foto: Bridgestone

Auf dem Circuit de Catalunya kommt es für den Spanier jedoch nicht auf den Topspeed an. "Der Unterschied, warum wir hier trotz unterlegenen Motors gut sind, ist die Kraftübertragung. Das macht uns sehr stark", so der letztjährige Open-Chcmpion. Er erklärt: "Der Topspeed ist dann nicht so wichtig, wenn wir in den unteren Gängen so gut fahren können. Drei der vier Sektoren bestehen eigentlich nur aus Kurven und das kommt uns hier entgegen", erläutert Espargaro.

Am Start jedoch spielt die Power sehr wohl eine Rolle, gerade weil der Weg zur ersten Kurve sehr lang ist. Daher zweifelt Espargaro, ob er das Rennen lange anführen wird. "Du kannst hier weit zurückfallen. Ich muss mein Hirn benutzen, darf nicht übertreiben und muss versuchen, solange es geht dran zubleiben. Wenn ich vor der Geraden immer dran bleiben kann, kann ich vielleicht den Schaden dort durch den Windschatten kompensieren", spielt er die möglichen Szenarien durch.

Auch wenn der Sieg daher morgen schwer wird, hofft Espargaro dennoch auf ein gutes Resultat. "Ich hoffe sehr auf ein Trockenrennen. Wir sind im vierten Training viel auf einem gebrauchten Reifen gefahren, 25 Runden war der insgesamt alt. Wir sind nicht die Schnellsten, aber ich denke wir sind gut dabei und in der Nähe der Spitze. Ich will mit den Top-Fahrern um das Podium kämpfen. Das wäre ein Traum", blickt er auf das morgige Rennen.