Motorrad-Rennsport vom Feinsten beim Qualifying der MotoGP in Barcelona. Vier Piloten unterboten den bisherigen Rekord von 1:40.893 Minuten, aufgestellt von Dani Pedrosa im Jahr 2013. Aleix Espargaro und Rookie Maverick Vinales stahlen dabei der gesamten Riege der Favoriten die Show, stürmten mit perfekten Runden auf die ersten beiden Startpositionen.

Die Positionen in Q2: Auf dem extra-weichen Hinterreifen für die Open-Klasse brannte Aleix Espargaro eine 1:40.546 in den Asphalt, sicherte Suzuki somit die erste Pole Position seit acht Jahren. Nicht einmal 0,1 Sekunden dahinter fand sich mit Vinales die zweite Suzuki ein. Der Rookie sicherte sich somit seine bislang mit Abstand beste Startposition.

Dahinter folgten gesammelt sämtliche Superstars. Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Andrea Dovizioso, Dani Pedrosa und Valentino Rossi gehen von den Rängen drei bis sieben ins siebte Rennen der Saison.Die extrem engen Top-10 komplettierten Bradley Smith, Cal Crutchlow und Yonny Hernandez. Pol Espargaro und Andrea Iannone starten wie auch der Kolumbianer aus der vierten Reihe. Die Top-12 lagen innerhalb knapp einer Sekunde.

Die Positionen in Q1: Wenig überraschend sicherten sich Pedrosa und Iannone die beiden verbliebenen Plätze in Q2. Der Honda-Star setzte auf seiner zweiten fliegenden Runde die viertschnellste Zeit des bisherigen Wochenendes, lag mit seiner 1:41.188 genau 0,5 Sekunden vor Iannone. Hector Barbera sicherte sich knapp drei Zehntelsekunden dahinter Platz drei und geht als 13. somit als beste Open ins Rennen am Sonntag.

Scott Redding und Stefan Bradl erfuhren sich ebenfalls Plätze in der fünften Startreihe, lagen dabei innerhalb von nur 0,05 Sekunden von Barbera. Dahinter folgten Danilo Petrucci, Mike Di Meglio und Nicky Hayden. Bradls Teamkollege Loris Baz wird das Rennen als 19. aus der siebten Startreihe angehen, ebenso wie Alvaro Bautista und Jack Miller. Eugene Laverty, Alex de Angelis und Marco Melandri belegten die Plätze 12-14, starten somit aus der achten und letzten Startreihe in den Catalunya Grand Prix.

Stefan Bradl brachte sich in die Position, im Rennen um Punkte kämpfen zu können, Foto: Forward Racing
Stefan Bradl brachte sich in die Position, im Rennen um Punkte kämpfen zu können, Foto: Forward Racing

Die Zwischenfälle: Bereits vor Beginn der Qualifikation stand fest, dass lediglich 24 Piloten die beiden Sessions in Angriff nehmen würden. Bei seinem heftigen Sturz in FP4 hatte sich der Tscheche Karel Abraham seinen linken großen Zeh ausgekugelt, wurde in der Klinik durchgecheckt und nicht zum Start zugelassen. Über seinem Rennstart schweben derzeit noch einige Fragezeichen.

Q1 kam gänzlich ohne Stürze und Ausritte aus, jedoch waren einige Piloten kurz vor einem ungemütlichen Abflug. Pedrosa und Petrucci kamen einem Crash am nächsten, bewiesen jedoch exzellente Beherrschung ihres Arbeitsgeräts.

Sowohl Aleix Espargaro als auch Crutchlow verbremsten sich dann in Q2 am Ende der langen Start-und-Zielgeraden vor Kurve 1, retteten sich jedoch mit einer Fahrt durch die Auslaufzone vor einem Sturz. Rund eine Minute vor dem Ende stürzte Pol Espargaro auf der Zeitenhatz, als er sich ebenfalls vor Kurve eins verbremste und die Kontrolle über seine Maschine verlor. Auf seiner letzten fliegenden Runde crashte dann auch Crutchlow schwer, als er auf der Hatz nach einem Startplatz in den ersten beiden Reihen zu weit über das Limit ging. Glücklicherweise blieb der Brite unverletzt.

Das Wetter: Bei knapp 26 Grad Lufttemperatur und 43 Grad für den Asphalt machten sich die vierzehn Q1-Teilnehmer auf in die 15-minütige Shootout-Session. Über dem Areal in Montmelo bedeckte eine leichte weiße Wolkendecke den Himmel, die zumindest verhinderte, dass die Sonne wie am Freitag brutal auf die Strecke knallte. Dennoch herrschten angenehme frühsommerliche Bedingungen.

Für Q2 sanken sowohl Luft- als auch Asphalttemperatur um rund ein Grad ab. Die Bedingungen blieben demnach unverändert optimal. Der Himmel zog sich nach und nach gar noch mehr mit Wolken zu, ohne dass jedoch jegliche Gefahr eines Regenschauers bestehen würde.

Die Analyse: Wie erwartet zeigte sich Suzuki auf eine schnelle Runde als das Maß aller Dinge auf dem Circuit de Catalunya-Barcelona. Die geringere Motorleistung in Kombination mit dem extra-weichen Hinterreifen brachten vor allem in den kurvigen Sektoren zwei bis vier einen derart großen Vorteil, dass selbst die Top-Teams kein Gegenmittel gegen die Emporkömmlinge fanden. Ob Suzuki die Pace im Rennen an der Spitze jedoch umsetzen kann, darf bezweifelt werden. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wird der Rennsieger aus der Gruppe dahinter kommen, wo sich sämtliche Favoriten tummeln. Lorenzo und Marquez sollten Stand jetzt die heißesten Anwärter sein. Für Stefan Bradl geht es einmal mehr maximal nur um Punkte und den Sieg in der Open-Klasse.