Haben Marc Marquez und Honda sich am Sonntag verpokert? Oder war Valentino Rossis Leistung einfach zu gut und in Argentinien kein Kraut gegen Doktor gewachsen? Diese Frage stellen sich nicht nur viele Fans und alle Journalisten, sondern auch Reifenhersteller Bridgestone.

Rückblende: Marc Marquez führte das Rennen am Sonntag an, hatte aber die weichere der beiden Reifenmischungen am Heck, während Valentino Rossi mit der härteren Mischung eine Aufholjagd begann, die in der vorletzten Runde in einem direkten Duell zwischen Rossi und Marquez gipfelte. Das Ergebnis: Rossi siegte, Marquez crashte, weil er zu aggressiv verteidigen wollte.

Bridgestone empfahl den Extrahard-Reifen

Dabei habe Bridgestone sowohl Honda, als auch Yamaha zum extraharten Pneu geraten, wie Chefingenieur Masao Azuma erklärt: "Basierend auf unserer Analyse über das gesamte Rennwochenende war unsere Empfehlung an Honda und Yamaha, den extraharten Reifen zu fahren."

Der Japaner räumt aber ein: "Am Ende muss jeder Fahrer seine eigene Entscheidung treffen, basierend auf der eigenen Strategie und den Einstellungen des Motorrads. Die finale Entscheidung war für einige Fahrer sehr schwierig, da die Bedingungen im Rennen kühler waren als am Samstag, als die Fahrer ihre Rennsimulationen abspulten."

Während alle vier Factory-Bikes von Yamaha (neben Rossis jenes von Lorenzo, Smith und Pol Espargaro) mit dem extraharten Hinterreifen ausgestattet wurde, setzte Honda auf drei von vier Motorrädern (bei Marquez, Crutchlow und Aoyama) auf die weichere Mischung. Nur Scott Redding bekam den extraharten verpasst, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

Rossi überragend

Asuma gesteht aber, dass Rossis Performance in dieser Form für Bridgestone nicht absehbar war: "Rossis gute und konstante Pace auf dem extraharten Reifen war beeindruckend. Er hat das volle Potenzial dieses Reifens gezeigt und war auf jeder einzelnen Runde schnell. Vor allem die zweite Rennhälfte war stark, als er einen neuen Rundenrekord setzte und das Rennen um vier Sekunden unter der Siegerzeit aus dem Vorjahr abschloss."

Falsch sei die Reifenwahl von Honda keineswegs gewesen, ist sich Azuma sicher: "Auch Marquez fuhr ein gutes Tempo und konnte mit dem harten Hinterreifen um den Sieg kämpfen. Dass Crutchlow Dritter wurde und in der letzten Runde seine schnellste Zeit fuhr, beweist, dass diese Option auch eine gute war. Reifenmanagement war der Schlüssel." Das hat Rossi letztlich am besten hinbekommen.