Auf den ersten Blick äußerste sich das Ergebnis Ducatis am Trainingsfreitag zum Argentinien-GP in Termas de Rio Hondo vielversprechend. Mit persönlichen Bestzeiten von 1:39.311 (+0,535) und 1:39.434 (+0,658) sicherten sich Andrea Iannone und Andrea Dovizios in der extrem engen erweiterten Spitzengruppe die Plätze zwei und fünf.

Bereits im wenig aussagekräftigen FP1 am Vormittag hatten die beiden Italiener auf der noch stark verschmutzten Strecke im argentinischen Hinterland mit den Positionen zwei und drei ordentliche Leistungen abgeliefert. Obwohl Ducati auf eine Runde - wie immer auch dank der extraweichen Open-Hinterreifen - bereits voll bei der Musik ist, sehen die beiden Piloten vor dem Rennstart noch viel Arbeit auf das Team zukommen.

Open-Reifen: Ducatis Furcht vor dem Einbruch

Auf der Suche nach dem perfekten Rennsetup drehten sie in FP2 ihre Runden zunächst ausnahmslos auf dem härteren 'Rennreifen', ehe sie für die finale Zeitenhatz dann die Medium-Pneus für die Open-Kategorie aufzogen. "Der Start ins Wochenende war solide, aber mehr auch nicht. Wir haben in Sachen Setup für Sonntag noch nicht das Optimum gefunden - und das ist angesichts des hohen Reifenverschleißes hier nun einmal essentiell", warnt Iannone.

Für Andrea Dovizioso geht es in Argentinien um die WM-Führung, Foto: Ducati
Für Andrea Dovizioso geht es in Argentinien um die WM-Führung, Foto: Ducati

In der Tat könnte sich auf dem aggressiven und schmutzigen Asphalt des Rio-Hondo-Circuits der sonstige Reifenvorteil der Open-Kategorie für Ducati zu einem Nachteil entwickeln. Stand jetzt darf beim Team aus Bologna befürchtet werden, dass mit dem harten Hinterreifen keine konstant hohe Pace über die gesamte Renndistanz möglich ist. Die Werks-Bikes haben hingegen den extra-harten Hinterreifen zur Verfügung, der auf eine Runde langsamer ist, für das Rennen Stand jetzt jedoch klar die bessere Wahl darstellt.

Dovizioso: Harter Kampf um die WM-Führung

"Die Strecke ist in einem sehr schwierigen Zustand. Es ist nicht einfach, Grip zu finden. Das nimmt dir automatisch das Selbstvertrauen, hart zu pushen", offenbart Iannone. Vor allem am Nachmittag arbeitete das Team daher fieberhaft an der Verbesserung des Setups: "Wir haben allein in FP2 zwei verschiedene Setups ausprobiert und scheinen nun auf dem richtigen Weg zu sein. Natürlich verbessert sich die Strecke bis zum Rennen noch massiv, aber das alleine reicht nicht. Wir müssen nachlegen, sonst wird es hart, mit den Reifen über die Runden zu kommen."

Teamkollege Dovizioso sieht ebenfalls Nachholbedarf, freut sich jedoch auch über die massiven Fortschritte gegenüber dem Vorjahr: "2014 lief hier für uns überhaupt nichts zusammen, aber das wir nun definitiv anders. Wir haben ein starkes Paket und haben uns heute bereits gut präsentiert. Allerdings müssen wir das perfekte Setup für das Rennen erst noch herausfinden. Wenn die Reifen hier abbauen, hast du an der Spitze keine Chance mehr."

Als WM-Zweiter mit lediglich einem Punkt Rückstand auf Valentino Rossi geht es für Dovizioso am Sonntag um viel. "Wir brauchen unbedingt ein weiteres starkes Ergebnis und dürfen nicht locker lassen. Uns stehen hier zwei Tage voller harter Arbeit bevor, aber ich bin mir sicher, dass wir im Rennen wieder voll bei der Musik sein werden."