Schon in den letzten Jahren war der Grand Prix von Katar stets durch schlechte Gripverhältnisse gekennzeichnet. Die niedrigen Temperaturen in der Wüste nach Sonnenuntergang sowie die dann relativ hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit viel Sand auf der Strecke machten den Piloten das Leben schwer. Doch dieses Mal kommt ein weiterer Faktor hinzu. Am letzten Testtag vergangene Woche regnete es stark, wodurch wohl viel haftungsbietender Gummi wieder von der Oberfläche geschwemmt wurde.

"Es wird sicher wie immer ein paar Sessions aller Klassen dauern, bis die Ideallinie sauber ist", glaubt Marc Marquez. "Dann werden wir sehen, wie gut der Grip nach den starken Regenfällen letzte Woche ist." Egal, wie die Verhältnisse sein werden - Katar ist auf keinen Fall die Lieblingsstrecke des Weltmeisters, auch wenn er im Vorjahr hier gewann und bei seinem ersten MotoGP-Rennen überhaupt 2013 als Dritter auf das Podium fuhr. "Die Strecke zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber weil es der Start in die Saison ist, macht es trotzdem Spaß hier zu fahren. Leider waren die Tests dieses Jahr schon früher zu Ende."

Teamkollege Dani Pedrosa nimmt den ins Wasser gefallenen letzten Vorsaison-Testtag 2015 nicht so tragisch. Er, Honda und der Rennstall hätten bis dahin ohnehin schon ausreichend gute Arbeit geleistet: "Unser Motorrad hat sich seit Valencia extrem verbessert. Auch mein Team, in dem wir dieses Jahr einige neue Mitglieder haben, arbeitet super zusammen und wir haben ein gutes Momentum."

Ganz ohne Sorgen geht aber auch der Routinier nicht in das erste Rennwochenende seiner zehnten MotoGP-Saison. "Das erste Wochenende ist immer ein bisschen schwierig, weil man erst in den Rhythmus zurückfinden muss. Außerdem ist Katar dadurch, dass es sich über vier anstatt drei Tage erstreckt, ziemlich kräftezehrend", erklärt Pedrosa.