Harte Zeiten für das Feld der MotoGP? Die zweiten Sepang-Tests 2015 offenbarten an der Spitze der Zweirad-Königsklasse ein eindeutiges Bild. Doppel-Weltmeister Marc Marquez ist auch in der kommenden Saison in allen Belangen das Maß aller Dinge. Repsol-Honda-Stallkollege Dani Pedrosa verfügt zwar ebenfalls über ein starkes Paket, die Rangordnung im Team scheint jedoch einmal mehr bereits abgesteckt.

Deutliche Bestzeit, stärkster Longrun sowie die meisten Testrunden (179): Marc Marquez stellte sich in Malaysia einmal mehr ein Zeugnis der Superlative aus. Mit einer Zeit von 1:59.115 umkurvte der Superstar den Sepang International Circuit über 0,3 Sekunden schneller als sein erster Verfolger Jorge Lorenzo. Kein anderer Fahrer rückte Marquez auf unter fünf Zehntel auf die Pelle.

'Freak' Marquez: Rennsimulation als Belohnung

"Ich bin wirklich sehr glücklich heute, denn wir haben am Morgen eine Top-Zeit vorgelegt. Dies ist sehr wichtig, jedoch freut mich fast noch mehr, dass wir trotz der Probleme am ersten Tag alle Punkte im Testprogramm abarbeiten konnten", resümierte Marquez. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und können wahrlich sehr zufrieden sein."

Marc Marquez belohnte sich für seine harte Arbeit mit einer Rennsimulation, Foto: Repsol Honda
Marc Marquez belohnte sich für seine harte Arbeit mit einer Rennsimulation, Foto: Repsol Honda

In der mörderischen tropischen Hitze Sepangs bei 35 Grad Lufttemperatur und dem Asphalt-Rekordwert der letzten Jahre von 60 Grad herrschte über den Mittag wenig Betrieb. Am frühen Abend - viele Piloten waren bereits abgereist - gönnte sich Marquez in typischer Manier dann jedoch noch einmal eine Belohnung der besonderen Art.

"Nachdem wir alle offenen Aufgaben vom Montag abgearbeitet hatten, blieb mir sogar noch die Zeit für eine Rennsimulation. Wir haben hier alle unsere Ziele erreicht, sind auf einem sehr guten Niveau und müssen beim nächsten Test in Katar nur noch für das Rennen feintunen", sandte Marquez eine Warnung an die Konkurrenz.

Diese verlieh seinen vorangegangen 'Warnungen' auf der Strecke gar noch mehr Nachdruck: Neben seiner Fabelrunde absolvierte Marquez mit 73 Runden nicht nur knapp eine Renndistanz mehr als der zweitfleißigste Fahrer, sondern blieb bei seiner Rennsimulation nur drei Mal bei einer Zeit von über 2:00 Minuten. Der 'Außerirdische' wandelte in Sepang einmal mehr in eigenen Sphären.

Pedrosa: Trotz später Top-Zeit nur Rang sieben

Auch Pedrosa spulte ein eindrucksvolles Programm ab, verblasste jedoch gegen den Teamkollegen. Bei seinen 51 Runden fokussierte sich der WM-Vierte des Vorjahres vor allem auf die Arbeit an seinen Elektronik-Settings. Nach einigen Schwierigkeiten am Morgen kam Pedrosa in den kühleren letzten Minuten vor dem Sessionende noch einmal in Fahrt, produzierte mit einer 1:59.912 seine schnellste Runde der drei Tage in Sepang.

Dani Pedrosa schon sich mit einer späten Top-Runde noch unter die Zwei-Minuten-Marke, Foto: Repsol Honda
Dani Pedrosa schon sich mit einer späten Top-Runde noch unter die Zwei-Minuten-Marke, Foto: Repsol Honda

Trotz Gesamtrang sieben der Testfahrten zieht er ein positives Fazit: "Wir haben einmal mehr rein paar positive Schritte nach vorne gemacht. Es geht immer weiter in die richtige Richtung, und das ist das Entscheidende. Natürlich müssen wir uns noch weiter steigern, jedoch kennen wir nun immer mehr unserer Schwachpunkte, und sind uns im Klaren darüber, welchen Weg wir gehen müssen."

Bereits am Donnerstag steht für die Honda-Piloten jedoch noch ein weiterer Arbeitstag auf dem Programm, wenn die Stammpiloten erstmals in diesem Jahr die neuen Michelin-Reifen für 2016 testen dürfen. Vom 14. - 16. März hält die MotoGP in Katar ihre finalen Vorbereitungs-Testfahrten ab, ehe dort zwei Wochen später der Startschuss zur Saison 2015 fällt.