Bei den aktuellen Sepang-Tests führte Ducati die langersehnte GP15 aus der Feder Gigi Dall´Ignas ein. Die Piloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone fanden für das neue Bike lobende Worte und lagen im Zeitentableau stets relativ weit oben. Trotz dieses Fortschritts, der mit der neuen Maschine gelang, will man bei den Roten offensichtlich noch abwarten, bevor man die GP15 im Rennen einsetzt.

Die Erkenntnisse des nächsten Testreigens will Dall´Igna nämlich auf jeden Fall noch abwarten, wie er bei Crash.net verrät: "Ich will die Entscheidung, welches Motorrad wir beim ersten Rennen einsetzen werden, nicht vor dem Test in Katar fällen", so Dall´Igna. "Eine Strecke ist nicht genug, um das neue Bike vollständig zu analysieren, außerdem braucht der Motor noch mehr Laufleistung", rechtfertigt der Italiener den Schritt. "Aber am Ende ist es nicht meine Entscheidung, sondern die der Fahrer", relativiert Dall´Igna im gleichen Atemzug wieder.

Untersteuern passé

Die gute Nachricht für Ducati ist, dass mit der GP15 das lästige Untersteuern der Vergangenheit angehört. Lange Jahre war das die Achillesferse der Desmosedici und ließ diverse Fahrer von Marco Melandri über Valentino Rossi bis hin zu Cal Crutchlow die Sorgenfalten auf die Stirn treiben.

Wie dieses Untersteuern beseitigt wurde, wollte Dall´Igna naturgemäß für sich behalten: "Ich denke, es ist besser, nicht jedem zu sagen, was wir gelernt haben." Schwachstellen hat der Italiener aber auch an der neuen Maschine ausgemacht: "Mit dem Verhalten in den Bremszonen bin ich noch nicht glücklich, vor allem am Ende der Bremszonen."

Gigi Dall'Igna will zusammen mit den Fahrern entscheiden, Foto: Ducati
Gigi Dall'Igna will zusammen mit den Fahrern entscheiden, Foto: Ducati

Iannone ist Dovizioso einen Schritt voraus

Auf der Suche nach einem geeigneten Setup sind die beiden Werksfahrer unterschiedlich weit. Hier scheint der jüngere Andrea seinem Teamkollegen einen Schritt voraus zu sein, glaubt man den Ausführungen Dall´Ignas: "Für Iannone haben wir ein gutes Setup gefunden, denke ich. Einen vernünftigen Ausgangspunkt für die GP15", wofür auch die Plätze drei und vier in den Endabrechnungen der letzten zwei Tage sprechen.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Sache dagegen wohl bei Andrea Dovizioso. "Bei ihm müssen wir noch ein bisschen mehr arbeiten, denn wir müssen die Probleme am Ende der Bremszonen noch beseitigen", erklärt Dall´Igna. Der erfahrenere der beiden Werksfahrer hatte Mühe, die gute Pace seines Teamkollegen mitzugehen. Dovizioso erreichte an den letzten beiden Tagen die Ränge vier und zehn.