Scott Redding hat vor seiner ersten Saison auf einem Factory-Bike ein klares Ziel. Der Brite möchte seinen Landsmann Cal Crutchlow hinter sich lassen. "Mein erstes Ziel ist es, Cal Crutchlow zu schlagen, denn er fährt wie ich eine Honda", so Redding. Nach einem Jahr auf der Open-Honda im Gresini-Team kehrt Redding zu Neueinsteiger Marc VDS zurück. Mit den Belgiern verpasste der 22-Jährige 2013 nur knapp den Titel in der Moto2-Klasse. Zusammen setzen sie nun eine Werks-Honda ein. Auch Crutchlow wechselte das Team und gleichzeitig die Marke. Nach einem äußerst unglücklichen Jahr auf der Ducati geht er zu LCR Honda. Dort will Crutchlow einen Neuanfang versuchen.

Redding sieht seinen Landsmann trotz des gleichen Bikes leicht im Vorteil. "Er hat mehr Erfahrung mit den Reifen und den größeren Maschinen. Dementsprechend wird es eine Herausforderung für mich, aufzuholen", bewertet Redding seine Ausgangslage. Dennoch blickt er schon etwas weiter in die Zukunft. "Wenn ich es geschafft habe, Cal hinter mir zu lassen, möchte ich als nächsten Schritt die anderen Honda-Fahrer Dani Pedrosa und Marc Marquez erwischen. Mit den Yamahas kann man sich schwer vergleichen, weil das Bike auf anderen Strecken besser funktioniert. Mein erstes Ziel bleibt aber Crutchlow", sagt Redding.

Nach den ersten Tests mit dem neuen Bike in Sepang fühlte sich Redding fast wie in einer anderen Welt. "Das Motorrad ist energischer und hat wesentlich mehr Power", meint der Brite. "Nach sechs, sieben Runden kannst du es richtig spüren. Ich finde es aber noch etwas unvorhersehbar. Am Kurvenausgang denke ich manchmal 'Was war das, was passiert jetzt?' Ich musste so viel verändern und das Limit ist viel höher im Vergleich zu vorher. Ich versuche, an dieses Limit zu kommen und mich gleichzeitig auf dem Bike wohlzufühlen", beschreibt Redding die Eigenschaften seiner Honda RC213V.

Redding auf seiner Open-Honda 2014, Foto: Gresini Honda
Redding auf seiner Open-Honda 2014, Foto: Gresini Honda

Besonders in Sachen Limit orientiert sich Redding am aktuellen Weltmeister. "Marquez hat es bereits geschafft - er ist am Limit und fühlt sich wohl, weil er die Zeit bekommen hatte. Aber am Anfang ist auch er häufiger gestürzt. Nun findet er das Limit und kann es zeigen, wann immer er es braucht, denn er fühlt sich wohl", so Redding.