Jack Miller zahlt nach seinem direkten Aufstieg von der Moto3 in die Königsklasse MotoGP Lehrgeld. Nach Platz 19 und 2,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze am ersten Testtag 2015 in Sepang fiel der Australier am Donnerstag gar auf Rang 23 bei über drei Sekunden Rückstand hinter Frontrunner Jorge Lorenzo zurück. Bereits zu Beginn der achtstündigen Session wiederfuhr Miller dabei ein Unfall, der ihn rund die Hälfte des Arbeitstages kostete. Glücklicherweise blieb er unverletzt.

"Das war nur ein kleiner Ausrutscher heute. Dem Bike ist nichts Schlimmes passiert und ich bin auch okay, aber mein Selbstvertrauen hat für eine Weile stark gelitten", verriet der amtierende Vize-Weltmeister der Moto3. "In Turn 5 habe ich die Front verloren und konnte das Motorrad nicht mehr abfangen. Ich bin auf Schulter und Ellbogen gelandet und habe mein Leder beschädigt. Irgendwann war dann leider die Strecke aus und ich bin im Grad gelandet."

Miller: Zu hart auf alten Reifen gepusht

Da sich der Schaden in Grenzen hielt, war das LCR-Team in der Lage, den Honda Production Racer verhältnismäßig schnell wieder fahrtauglich zu machen. "Wir hatten neue Dinge auf alten Reifen ausprobiert. Ich war nicht ganz glücklich damit und habe in diesem Moment ein wenig zu hart gepusht. Aber solche Fehler sind in meiner Situation sicher nicht ungewöhnlich. Schließlich muss ich ja auch lernen, das Bike auf abgenutzten Reifen am Limit zu bewegen."

Jack Miller hatte nach seinem Crash viel mit dem Team zu besprechen, Foto: Milagro
Jack Miller hatte nach seinem Crash viel mit dem Team zu besprechen, Foto: Milagro

Da Miller den Vormittag und somit die aus Wettersicht beste Zeit für schnelle Runden verpasste, war eine Verbesserung im Glutofen Sepang anschließend kaum noch möglich. Trotz der mauen Position und Zeit sieht Miller jedoch viel Positives: "Wir lernen Schritt für Schritt, und das MotoGP-Bike ist natürlich immer noch sehr neu für mich. Am späten Nachmittag war ich schon wieder ganz gut unterwegs, und ich werde auch morgen den Fokus auf Longruns und Reifenmanagement legen."

Zum Abschluss bricht dann jedoch noch einmal der Rennfahrer aus Miller heraus: "Meine Rundenzeit und meine Position sind dennoch inakzeptabel. Ich werde morgen früh gleich auf eine gute Zeit pushen, um mich dann dem regulären Testbetrieb zu widmen. Ich bin noch lange nicht da angekommen, wo ich sein will. Deshalb werde ich hart weiterarbeiten."