Die Klasse von 2014 - wie schnitten die MotoGP-Rookies in ihrer ersten Saison ab? Insgesamt fünf Fahrer debütierten in diesem Jahr in der Königsklasse. Dank Marc Marquez, der sich 2013 als Neuling die WM-Krone aufgesetzt hatte, lag die Vergleichslatte für Pol Espargaro, Scott Redding, Broc Parkes, Mike Di Meglio und Leon Camier hoch. Motorsport-Magazin.com mit dem Rookie-Check:

Pol Espargaro

Pol Espargaro hinterließ einen starken Eindruck, Foto: Tech 3
Pol Espargaro hinterließ einen starken Eindruck, Foto: Tech 3

Der Moto2-Champion schnitt von allen Neulingen am besten ab, saß allerdings auch auf dem mit Abstand besten Bike. Mit dem M1-Prototypen von Yamaha kam der Katalane rasch zurecht und fuhr damit schon in seinem zweiten Rennen in Austin einen sechsten Platz ein. In Mugello und Indianapolis wurde Espargaro sogar Fünfter und in Le Mans verpasste er als Vierter das Podium nur um eine halbe Sekunde. Ein Podestplatz blieb dem Tech3-Piloten allerdings verwehrt. Die Rennen in Katar, Assen, Brünn und auf Phillip Island konnte er nicht beenden. In Sepang sorgte er mit einem spektakulären Trainingscrash samt brennender Maschine für einen der spektakulärsten Unfälle des Jahres. Dabei zog er sich einen Bruch des linken Mittelfußknochens zu, den er Anfang Dezember operieren ließ. Mit 136 WM-Punkten war Espargaro allerdings nicht nur erfolgreichster Rookie, sondern als Gesamt-Sechster auch der erfolgreichste Nicht-Werksfahrer.

StartsIm ZielAusfälleTop-15PunkteBestes Ergebnis
1814414136Platz 4 (Frankreich)

Scott Redding

Redding überstand seine Feuertaufe erfolgreich, Foto: Milagro
Redding überstand seine Feuertaufe erfolgreich, Foto: Milagro

2013 Vizeweltmeister der Moto2 hinter Espargaro, hatte Redding auch in der MotoGP klar das Nachsehen im Vergleich mit dem Spanier. Redding war allerdings in der abgelaufenen Saison nicht auf einem Prototypen unterwegs, sondern pilotierte einen deutlich schwächeren Production Racer von Honda nach Open-Reglement. Setzt man sein Motorrad in Relation zu seinen Ergebnissen, so schnitt Redding ausgezeichnet ab. Beim Debüt in Katar sah er als Siebenter die Zielflagge. Auf Phillip Island wiederholte er dieses Kunststück. Kein anderer der drei Fahrer auf baugleichem Motorrad schaffte ein derartiges Ergebnis. Je länger die Saison dauerte, desto besser kam der Brite in Fahrt: In der zweiten Saisonhälfte verpasste Redding die Top-10 nur dreimal. 16 Punkteergebnisse bei nur einem Ausfall (in Austin) - diese Statistik kann sich nicht nur im Vergleich mit den anderen Rookies sehen lassen. Insgesamt sammelte Redding in den 18 Rennen 81 Punkte und belegte in der WM-Wertung damit den zwölften Platz. Der Brite war damit zweitbester Rookie und erfolgreichster Fahrer auf Hondas Production Racer.

StartsIm ZielAusfälleTop-15PunkteBestes Ergebnis
181711681Platz 7 (Katar und Australien)

Broc Parkes

Parkes musste sich wegen Überrundungsgefahr oft umdrehen, Foto: Milagro
Parkes musste sich wegen Überrundungsgefahr oft umdrehen, Foto: Milagro

Fortgeschrittenes Alter schützt vor einem MotoGP-Debüt nicht. Das musste Broc Parkes feststellen, als er im Alter von 32 Jahren seinen ersten Vertrag für die Königsklasse unterzeichnete. Für das Nachzügler-Team Paul Bird Motorsport absolvierte der Australier alle 18 Rennen. Nur in Austin und auf Phillip Island kam Parkes nicht ins Ziel. Spitzenergebnisse waren ihm auf seinem unterlegenen Motorrad allerdings nicht vergönnt. Im Regenchaos von Assen pokerte der routinierte Pilot allerdings goldrichtig und fuhr mit Platz elf sein bestes Ergebnis ein. Insgesamt punktete er viermal, sammelte dabei neun Zähler und beendete die WM-Wertung damit einen Platz vor seinem Teamkollegen Michael Laverty.

StartsIm ZielAusfälleTop-15PunkteBestes Ergebnis
1816249Platz 11 (Niederlande)

Mike Di Meglio

Foto: Milagro
Foto: Milagro

Sechs Jahre nach seinem WM-Titel in der Achtelliterklasse schaffte es Mike Di Meglio endlich in die Königsklasse. Bei Avinita Racing gab es aber lange nichts zu holen für den Franzosen. Zu Saisonhalbzeit stand Di Meglio noch ohne WM-Punkt da. Erst beim ausfallsreichen zehnten Rennen in Indianapolis konnte er als Zwölfter seine ersten Zähler einfahren. Durch Punkteresultate auf Phillip Island und in Sepang konnte der ehemalige 125cc-Champion sein Konto bis zum Saisonschluss auf neun Punkte aufstocken. Dennoch war Di Meglio als WM-25. der schwächste aller Stammpiloten. Immerhin hatte er mit nur drei Ausfällen weniger als der Rookie des Jahres, Pol Espargaro.

StartsIm ZielAusfälleTop-15PunkteBestes Ergebnis
1815339Platz 12 (Indianapolis)

Leon Camier

Camier war etwas zu groß für seine Honda, Foto: Aspar Team
Camier war etwas zu groß für seine Honda, Foto: Aspar Team

Leon Camiers Vertrag beim italienischen Ioda-Rennstall war bereits unterschrieben, doch ein Motorrad gab es für den britischen Superbike-Piloten nicht. Erst als Nicky Hayden aufgrund einer Operation pausieren musste, kam Camier beim spanischen Aspar-Team doch noch zu seinem MotoGP-Debüt. Für den großgewachsenen Fahrer war die kurze Honda zwar eine Qual, dennoch konnte Camier in seinen vier Rennen überzeugen. Bei seiner Premiere in Indianapolis fiel er zwar aus, doch schon im zweiten Rennen folgte mit Platz 15 der erste Punkt. Es sollte allerdings der einzige Zähler bleiben, denn nach zwei weiteren 16. Plätzen musste Camier den Production Racer wieder an den rechtmäßigen Besitzer Nicky Hayden zurückgeben.

StartsIm ZielAusfälleTop-15PunkteBestes Ergebnis
43111Platz 15 (Tschechien)