Der Donnerstag in Jerez war verregnet. Dazu kam starker Wind, der die Piloten beim Testen aufhielt. Ducati lieferte dennoch eine erste Kostprobe (ohne Transponder) ab und trotzte den widrigen Bedingungen. Mit 1:51.8 Minuten fuhr Ducati-Testpilot Michele Pirro am Donnerstag sogar die Testbestzeit am Donnerstag.

Alvaro Bautista drehte auf der neuen MotoGP-Aprilia zwar nur elf Runden, war mit 1:52.769 Minuten aber dennoch flott unterwegs und angelte sich unter den MotoGP-Fahrern damit Rang zwei. "Wir können zufrieden sein, obwohl das Wetter unsere Arbeit gebremst hat", sagte der Spanier, der schon die ganze Woche in Jerez unterwegs ist. "Am ersten Tag habe ich mich weiter an das Bike gewöhnt wie schon bei den Tests in Valencia. Wir haben uns auf das Setup des Chassis konzentriert und fanden ein paar Lösungen, die mir gefielen."

Am zweiten Tag fuhr der neue Aprilia-Star mit dem neuen Motor, der mit pneumatischen Ventilen ausgestattet ist. "Er hat viel Power, aber wir haben noch viel damit zu tun, diese zu verteilen", fuhr er fort. Auch die Runden im Nassen am Donnerstag seien wichtig gewesen, um die Charakteristiken des neuen Aggregats unter derartigen Bedingungen einschätzen zu können. Bautista geht nun in die Winterpause.

Alvaro Bautista entdeckt die Stärken der Aprilia, Foto: Aprilia Racing
Alvaro Bautista entdeckt die Stärken der Aprilia, Foto: Aprilia Racing

Sein neuer Teamkollege Marco Melandri folgte in der GP-Wertung und lag damit nur noch vor Andrea Iannone, der im Nassen nicht allzu viel riskierte, während Andrea Dovizioso den Tag ganz aussetzte. "Das waren drei interessante und sehr anspruchsvolle Tage", meinte Melandri, der Runde für Runde besser herausfand, was seine neue Aprilia noch braucht. "Ich denke, wir brauchen noch ein paar Kilometer, um das richtige Gefühl zu finden."

Der neue Motor sei laut dem Italiener noch nicht ganz ausgereift. "Das ist normal in dieser Phase, aber wir haben schon gesehen, was seine positiven Seiten sind und werden uns darauf konzentrieren, ihn zu verbessern", versprach er. Die nächsten Monate will Aprilia für die Weiterentwicklung nutzen. Melandri hofft, dass er auf seiner neuen Maschine schon beim Test im Februar in Sepang noch besser unterwegs ist.

Ducati auch bei den Superbikes vorn

Davide Giugliano war auf der Panigale schnellster Superbike-Pilot und platzierte sich nur 0.1 Sekunden hinter seinem Markenkollegen auf der MotoGP-Version. Das neue Kawasaki Racing Team Duo aus Tom Sykes und Jonathan Rea platzierte sich auf den WSBK-Positionen zwei und drei und lag nur knapp hinter den Ducatis an der Spitze. Sylvain Guintoli platzierte seine neue Honda auf Platz vier des WSBK-Rankings.

Chaz Davies und Randy de Puniet folgten auf den Positionen fünf und sechs und landeten damit noch vor Leon Camier, der die MV Agusta im Nassen ausfuhr und eine Bestzeit von 1:55.695 Minuten fuhr, obwohl er sich erst am Ende des Tages entschieden hatte, auf den Kurs zu fahren. "Das war ein sehr guter Test für uns. Ich konnte mich schnell eingewöhnen. Das Team ist sehr professionell und es war sehr leicht für mich, zu arbeiten und das Bike kennenzulernen", sagte de Puniet nach seinem ersten offiziellen WSBK-Test.

"Ich muss im Winter viel zum neuen Fahrstil lernen und ich werde Videos der Superbike-Rennen anschauen, um alles zu verstehen. Aber ich bin ziemlich zuversichtlich", erklärte der Franzose. Währenddessen komplettierten WSBK-Rookie Michael van der Mark und Alex Lowes das Superbike-Feld. "Das war eine gute Woche. Ich bin glücklich, das Jahr mit einem guten Gefühl zu beenden und habe neuen Optimismus für 2015", meinte Lowes, der sich gleichzeitig etwas ärgerte, dass ihnen das Wetter so oft einen Strich durch die Testrechnung gemacht hatte.

Moto2, Supersport und Superstock

Jules Cluzel platzierte seine MV Agusta auf dem kombinierten zwölften Rang und war damit schnellster WSS-Pilot vor seinem neuen Teamkollegen Lorenzo Zanetti. Fabio Massei und Toni Covena testeten die Superstock-Ducati. Alex Rins war schnellster Moto2-Pilot, lag aber lediglich an 15. Position und beendete den Test schon nach elf Runden. Edgar Pons belegte Rang 17.

PlatzierungFahrerZeitKlasse
1Michele Pirro1:51.8MotoGP
2Davide Giugliano1:51.9Superbike
3Tom Sykes1:52.206Superbike
4Jonathan Rea1:52.638 Superbike
5Alvaro Bautista1:52.769MotoGP
6Sylvain Guintoli1:53.357Superbike
7Chaz Davies1:53.8Superbike
8Randy de Puniet1:54.161Superbike
9Marco Melandri1:54.711MotoGP
10Andrea Iannone1:55.0MotoGP
11Leon Camier1:55.695Superbike
12Jules Cluzel1:56.277Supersport
13Michael van der Mark1:56.420Superbike
14Fabio Massei1:56.431Superstock
15Alex Rins1:58.185Moto2
16Lorenzo Zanetti1:58.888Supersport
17Edgar Pons1:59.392Moto2
18Toni Covena2:00.554Superstock
19Alex Lowes2:02.993Superbike