Pol Espargaro sicherte mit seinem sechsten Platz in Valencia auch Platz sechs in der Meisterschaft vor seinem Bruder Aleix sowie den Titel als bester Rookie der Saison 2014. "Wir verdienen die sechste Position in der Meisterschaft. Wir hatten dieses Jahr nicht wirklich Glück mit dem Wetter, wir hatten Stürze...", erläuterte er. "Wir hatten etwas Pech, aber ich hoffe, dass es nächstes Jahr aufhört."

Er sei im Rennen bewusst kein Risiko eingegangen, da ihm der sechste Platz in der Fahrerwertung sehr wichtig war. "Ich wollte keinen Sturz riskieren", betonte er. "Der Bonus und die Position waren mir wichtig. Ich hätte heute Nacht sonst nicht schlafen können. Ich wollte klug fahren und das Rennen beenden, egal auf welcher Position."

Als Jorge Lorenzo an die Box kam, um auf sein Regenbike zu wechseln, habe er auch über diesen Schritt nachgedacht. Als er dann jedoch sah, dass sein Teamkollege Bradley Smith einen Fehler machte und damit keine Gefahr mehr für ihn darstellte, habe er beschlossen, es seinem Bruder gleichzutun und weiterzufahren. "Es war zwar keine gute Entscheidung, aber es war eine Entscheidung. Wir haben das Rennen beendet und das war das Wichtigste bei diesen Bedingungen."

Er habe vor dem Rennen viel mit seinem Bruder darüber gesprochen, was in Bezug auf die Weltmeisterschaft passieren kann, welche Positionen sie einfahren müssen und so weiter. Aleix sei sehr glücklich gewesen, Smith geschlagen zu haben. "Sein Ziel war, mich auch zu schlagen, aber das ist ihm nicht gelungen", meinte Espargaro.

Auch wenn sie Rivalen sind, gehen die Espargaros auf der Strecke vorsichtig gegeneinander vor. "Bei Yonny [Hernandez] ist mir das egal, da fahre ich auch mal etwas weiter raus oder so etwas in der Art. Mit meinem Bruder kämpfe ich etwas, aber nicht aggressiv, denn wir haben beide viel zu verlieren", verdeutlichte Pol. Aber auch anderen gegenüber würden beide vor allem bei Mischbedingungen wie am Sonntag in Valencia mit Bedacht vorgehen. "Bei anderen Fahrern haben wir nicht so gute Überholmanöver gesehen. In der MotoGP kann man sauber überholen", betonte er.

Espargaros Ziel für die nächste Saison ist, sich bei Mischbedingungen zu verbessern. Daher hofft er bei den ab Montag anstehenden Testfahrten auf Regen. "In trockenen Bedingungen verbessern wir uns, denn da fahren wir viel, aber nicht im Nassen", zeigte er auf. "Wir sind nicht wirklich schlecht im Nassen", schränkte er jedoch ein. In Aragon etwa habe er mit dem Regenbike auf Valentino Rossi vor ihm aufholen können. Knifflig wird es für ihn erst, wenn die Strecke abtrocknet. "Ich kenne dann das Limit nicht", gestand Espargaro. "Heute konnten wir das nicht ausprobieren und einfach sagen, wir bremsen etwas später. Denn heute wäre ein Sturz sehr schlecht gewesen. Mein Bruder könnte jetzt Sechster sein und ich bekäme keinen Bonus", meinte er augenzwinkernd.

Eine weitere Baustelle ist sein verletzter Fuß, der noch nicht verheilt ist. Vor dem Rennen habe er Tabletten genommen. "Wenn ich bei den Tests zu viele Schmerzen habe, werde ich aufhören, dann etwas kühlen und dann sehen, ob es wieder geht", kündigte er an.