Mission erfolgreich abgeschlossen: Durch die Ränge vier und fünf für Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow in Valencia schob sich Ducati quasi auf der letzten Rille vorbei an Tech 3 auf Rang drei der Konstrukteurswertung. Mit 261 WM-Zählern steht der italienische Motorrad-Gigant im ersten Jahr unter Gigi Dall'Igna somit letztlich nicht nur vier Punkte vor dem französischen Yamaha-Satellitenteam, sondern etablierte sich ebenfalls als erster Jäger der Top-Werksteams von Honda und Yamaha.

Bei schwierigsten Verhältnissen mit zwei kurzen Regenschauern während des Rennens trumpften Dovizioso und Crutchlow fast schon traditionell auf, preschten zeitweise im Parallelflug über die halbnasse Strecke. Mit der Winzigkeit von 68 Tausendstelsekunden bekam der Italiener auf der neuartigen Desmosedici GP14.2 schließlich die Zielflagge vor seinem britischen Teamkollegen geschwenkt, der aufgrund seines Wechsels zu LCR noch auf der 'Urversion' der 2014er Desmosedici unterwegs ist. Auf den drittplatzierten Repsol-Honda Pilot Dani Pedrosa fehlten beiden rund 2,7 Sekunden.

Dovizioso und Crutchlow ohne Risiko im Nassen schnell

"Das war definitiv ein gutes Ergebnis für uns heute, vor allem, nachdem das Qualifying alles andere als nach unseren Vorstellungen lief", resümierte ein zufriedener Dovizioso. Als Neunter ins Rennen gegangen schob sich der Italiener beim frühen ersten Regenschauer schnell in die Top-6 nach vorne, überholte dabei sogar Yamaha-Superstar Jorge Lorenzo. "Wir haben definitiv das Maximum herausgeholt, und dass Ducati somit noch Dritter in der Teamwertung wurde, ist natürlich umso schöner. Auch die elf Punkte für mich und WM-Rang fünf machen mich natürlich glücklich."

Cal Crutchlow blühte bei britischem Wetter einmal mehr auf, Foto: Ducati
Cal Crutchlow blühte bei britischem Wetter einmal mehr auf, Foto: Ducati

Unisono hoben beide Piloten jedoch hervor, dass die Verhältnisse ihnen alles abverlangten: "Es waren wirklich schwierige Bedingungen, aber wir sind eigentlich ohne allzu großes Risiko recht schnell gewesen. Ich habe die Führungsarbeit gemacht und Cal wollte mich einfach nicht überholen. Wir haben gut auf Pedrosa aufgeholt, weswegen es keinen Grund gab, noch mehr zu pushen." Crutchlow sieht es ähnlich: "Ich hätte versuchen können, Andrea zu überholen, aber ich hätte mich niemals absetzen können bei diesen Bedingungen. So hat es keinen Sinn gemacht, und wir waren ja auch so sehr schnell."

Dovizioso sicher: Bei mehr Regen auf dem Podium

Das gute Rennen resultiert für Dovizioso aus einem Mix zweier Faktoren: "Immer wenn es schwierige Mischverhältnisse gibt, scheint unser Bike wirklich sehr stark zu sein. Bei halbnasser Strecke und auf Slickreifen machen wir eigentlich immer eine sehr gute Figur. Aber auch persönlich fühle ich mich dann immer sehr wohl. Ich denke, ich gehöre zu den Piloten, die dann doch eher schneller unterwegs sind." Crutchlow sieht das genauso, weswegen ein Wechsel auf das Nummer-Zwei-Bike mit Regenreifen für ihn auch nie in Frage kam: "Klar war es nicht einfach da draußen, aber ich habe die Möglichkeit eines Wechsels nie in Betracht gezogen."

Andrea Dovizioso beendete die Saison 2014 als starker WM-Fünfter, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso beendete die Saison 2014 als starker WM-Fünfter, Foto: Ducati

Dovizioso erklärte, wie es für Ducati fast gar noch zum nächsten Podium gereicht hätte: "Der Regen hat leider etwas zu früh wieder aufgehört, denn im Trockenen war Pedrosa einfach schneller als wir. Im Nassen ist es ganz einfach so, dass du wenn du auf einem Podestplatz liegst, keine großen Risiken eingehen willst und eher langsam machst. Wir haben für die Verhältnisse eher sogar noch gepusht, ohne jedoch verrückte Dinge zu tun. Es ist einfach eine mentale Sache, denke ich: Dani hatte etwas zu verlieren, und wir nicht." Crutchlow hätte sich zwar gerne mit einem Podestplatz nach einem schwierigen Jahr bei Ducati verabschiedet, freute sich jedoch auch so über ein starkes Resultat.