Aktuell bestreitet Valentino Rossi seine 19. Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft und ist damit der mit Abstand dienstälteste Pilot in allen drei Klassen. Trotz seines bereits beträchtlichen Alters von 35 Jahren denkt er aber nicht ans Aufhören und hat seinen Vertrag im Yamaha-Werksteam erst vor kurzem um weitere zwei Jahre verlängert. Doch was treibt einen Mann, der in der Königsklasse des Motorradsports nicht seltener als sieben Mal den Weltmeistertitel holte, noch an?

"Motorradrennen sind einfach meine größte Leidenschaft. Mir macht die Arbeit und das gesamte Leben, das damit zusammen hängt, sehr viel Spaß und ich liebe es, mein Motorrad zu fahren. Ich will einfach Teil dieses Zirkus sein", verrät Rossi seinen ebenso simplen wie überzeugenden Antrieb.

Für den Doktor wäre es nie in Frage gekommen, sich auf seinen Erfolgen auszuruhen: "Man darf nicht zu viel an die Vergangenheit denken. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, denn ich habe eine großartige Karriere mit vielen tollen Erfolgen. Wenn man weiterhin erfolgreich sein will, muss man aber nach vorne blicken. Man muss den Willen haben, sich weiter zu verbessern. Den habe ich und darum will ich weitermachen und auch in diesem Abschnitt meiner Karriere 200 Prozent geben."

Kein altes Eisen

Den Altersunterschied zwischen ihm und seinen jüngeren Konkurrenten, der im Fall von Marc Marquez immerhin satte 14 Jahre betrifft, sieht er dabei keinesfalls als Hindernis. "Für mich bringt mein Alter wenig Nachteile mit sich. Natürlich waren vor zehn Jahren, als ich 25 war, einige Dinge anders. Aber in den letzten paar Jahren hat sich nicht viel geändert. Wenn es einem körperlich gut geht, man härter trainiert und vor allem ausreichend Motivation hat, dann kann man in unserem Sport lange an der Spitze mithalten", glaubt der 305-fache Grand-Prix-Starter im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP.

2001 holte Rossi seinen ersten Titel in der Königsklasse, Foto: Milagro
2001 holte Rossi seinen ersten Titel in der Königsklasse, Foto: Milagro

Ganz im Gegenteil ist Rossi der Meinung, dass er gewisse Sachen besser könne, als die Youngsters: "Es hat sicherlich auch Vorteile, wenn man älter ist. Einerseits verfügt man natürlich über eine sehr umfangreiche Erfahrung, die man nur über die Jahre sammeln kann. Man lernt auch, wie man ruhig bleibt und Rennen richtig in Angriff nimmt. Wenn man schon eine lange Geschichte in der MotoGP hat, dann weiß man, wie schnell sich die Dinge ändern können. Das ist sicher kein Nachteil."