Für Stefan Bradl begann die zweite Saisonhälfte in Indianapolis so, wie die erste am Sachsenring geendet hatte: in einem Debakel. Wie schon vor drei Wochen beim Heimrennen, blieb Bradl auch in Indianapolis ohne WM-Punkte. Ein Sturz in der 16. Runde machte sein Rennen zunichte.

"Das war ein enttäuschender Sonntag für uns", gestand der Deutsche, der bei dem Crash unverletzt blieb. Den Unfallhergang konnte Bradl genau rekonstruieren: "Am Ende der Geraden wollte ich Aleix Espargaro attackieren. Wir waren auf der gleichen Linie und er machte seine Bremse sehr früh auf und nahm mir etwas Platz in der Kurve weg. Ich habe ihn dann hinten getroffen und wir sind beide abgeflogen."

Eine Schuldfrage würde sich in diesem Fall nicht stellen. "Das war ein normaler Rennunfall und hätte jedem passiere können", ist sich Bradl sicher. Unfallgegner Espargaro war zwar sauer, dass er das Rennen ebenfalls nicht beenden konnte, pflichtete Bradl bei der Schuldfrage aber bei: "Es war unglücklich, aber so etwas kann passieren."

Dennoch machte Espargaro seinem Ärger nach dem Rennen Luft: "Wir haben trotz Problemen mit dem Setup um die Top-8 gekämpft. Ich habe die erste Kurve angebremst und plötzlich hat er ich hart an meinem Heck getroffen. Ich hatte Glück, dass ich nicht gleich gecrasht bin, sondern nur auf den Rasen gedrängt wurde. Aber hinten war alles kaputt."

Duell mit den Espargaros

Schon vor dem Unfall verlief das Rennen für Bradl nicht nach Wunsch. Nur von Platz zehn gestartet, hatte Bradl seine liebe Not mit den Espargaro-Brüdern Pol und Aleix und lag die meiste Zeit nur auf dem neunten Rang im Zwischenklassement.

"Mein Start war nicht schlechter als der von anderen und ich war in einer Gruppe mit Pol und Aleix. Ich war in einigen Bereichen schneller, aber Aleix hatte in manchen Kurven einen Vorteil. Im Großen und Ganzen hatten wir also die gleiche Pace", rechtfertigte sich Bradl.

Am Ende gingen beide Piloten leer aus. In der WM-Wertung verliert Bradl eine Platz an Bradley Smith und liegt als Zehnter nun zwei Punkte hinter dem Briten. Aleix musste seinen Bruder Pol im Ranking passieren lassen. "Es ist verdammt schade, dass wir Indy ohne Punkte verlassen müssen", sagte der Spanier.