Für Colin Edwards ist die MotoGP nach 196 Rennen zu Ende. In Indianapolis beendete der 40-jährige Texaner offiziell seine Karriere. "Ich bin einfach nur froh, dass das Rennen vorbei ist, denn das war richtig schwere Arbeit", sagte Edwards unmittelbar nach der Zieldurchfahrt. Mit Platz 13 in einem von vielen Ausfällen geprägten Rennen durfte sich der künftige Rentner zum Abschluss sogar über das zweitbeste Ergebnis in diesem Jahr freuen.

Wichtiger als das Ergebnis war für Edwards an diesem Wochenende aber ein gebührender Abschied. Seinen schwarz-orangen Forward-Rennoverall tauschte der Waffennarr in Indianapolis gegen eine Lederkombi in grauer Tarnoptik, die Auslaufrunde drehte er stilecht mit US-amerikanischer Flagge.

Beflaggt durch die Auslaufrunde

"Ein Freund von mir hat in Turn acht mit einer Fahne gewartet, die ich mir natürlich von ihm abgeholt habe. Auf meiner Auslaufrunde wollte ich mich einfach nur bei allen bedanken. Es war ein sehr emotionaler Moment", sagte Edwards, der beinahe noch sentimental wurde: "Ich hatte eine großartige Karriere. Ich habe viele Freunde gefunden und lange war das so etwas wie meine Familie."

In seinen 196 Rennen pilotierte Edwards unterschiedlichste Fabrikate von Aprilia und Honda über Yamaha bis hin zu diversen Experimenten der letzten Jahre, wie etwa die Suter-BMW oder die FTR-Kawasaki. Seine beste Zeit hatte der zweifache Superbike-Weltmeister als Yamaha-Werkspilot an der Seite von Valentino Rossi. 2005 wurde er bei Yamaha nach drei Podestplätzen und 17 Top-10-Ergebnissen WM-Vierter. Ein Rennsieg war dem Texaner allerdings nie vergönnt.

"Jetzt geht es aber weiter zum zweiten Teil meines Lebens", sagte Edwards nach der Zieleinfahrt in Indianapolis. Der 40-Jährige wird sich bei Forward Racing künftig um die Weiterentwicklung des Motorrads kümmern sowie in seiner Heimat um den Motorradnachwuchs in den USA. Und zumindest einmal wird Edwards in diesem Jahr noch auf sein Motorrad steigen: "Ich werde definitiv nach Silverstone kommen."