Gleich sechs Open-Fahrer verließen den Sachsenring nach dem Rennen der MotoGP mit Punkten im Gepäck, nur beim Saisonauftakt in Katar waren es noch mehr. Aleix Espargaro auf der Forward-Yamaha dominierte die Klasse als Sechster wieder einmal, doch auch die Piloten auf den Honda-Production-Racern und Danilo Petrucci mit der ART hatten Grund zur Freude.

Scott Redding führte das Open-Honda-Quartett, das die Ränge elf bis 14 belegte, an. "Am Start habe ich gedacht, es wird wie in jedem Rennen nur darum gehen, Nicky Hayden zu schlagen, aber ich konnte von Beginn an ordentlich pushen und war ziemlich schnell, auch im Vergleich mit den Factory-Bikes. Ich musste in den nassen Passagen am Anfang viel riskieren, um mit den Jungs an der Spitze mitzuhalten. Ich habe mich aber ziemlich wohl gefühlt und war auch mit abbauenden Reifen noch stark", analysierte der Gresini-Pilot.

Direkt hinter ihm landete Hiroshi Aoyama, der mit einem mulmigen Gefühl in das Rennen ging: "Zu Beginn habe ich mir etwas Sorgen über die Entscheidung, mit Slicks auf die Strecke zu gehen, gemacht. Die Strecke war teilweise noch sehr nass, also mussten wir vorsichtig sein. Dennoch habe ich mich wohl gefühlt. Zur Halbzeit des Rennens habe ich dann aber etwas das Gefühl für das Vorderrad verloren und es dauerte etwas, bis ich wieder Tempo zulegen konnte. Wenn ich diese Pace früher erreicht hätte, wäre ein besseres Ergebnis möglich gewesen."

Karel Abraham biss sich als 13. an Aoyama die Zähne aus, was ihn merklich wurmte: "Es ist schwierig, das heutige Rennen zu evaluieren. Ich fange mal damit an, dass ich heute drei Punkte gesammelt habe und wenn man den Zustand der Strecke in Betracht zieht, war das wirklich ein gutes Ergebnis. Mich nervt es aber, dass Aoyama vor mir gelandet ist. Ich bin lange Zeit hinter ihm her gefahren, aber meine Reifen waren sehr verschlissen. Dann habe ich etwas riskiert und ihn überholt. Leider war Aoyama so gut im Topspeed, dass er die Position zurückgeholt hat."

Nicky Hayden gab zu spät richtig Gas, Foto: Aspar
Nicky Hayden gab zu spät richtig Gas, Foto: Aspar

Nicky Hayden verschlief die ersten Runden vollkommen und konnte sich nur mit einer Aufholjagd auf Rang 14 retten. "Ich bin mit meiner Startphase gar nicht glücklich, denn ich hatte überhaupt kein Vertrauen in mein Motorrad und musste einige Piloten vorbeilassen, bis ich am letzten Platz war. Es ist schade, dass ich so schlecht begonnen habe, denn in den letzten 15 Runden konnte ich eine wirklich gute Pace vorlegen und viele Positionen gut machen. Ich bin genervt", gestand der US-Amerikaner.

Den letzten WM-Zähler holte Danilo Petrucci als 15. Er erkämpfte seinen Punkt unter starken Schmerzen: "Ich habe mich direkt für die Slicks entschieden, weil ich ja nicht viel zu verlieren hatte. So musste ich nicht das Motorrad wechseln, was natürlich ein kleiner Vorteil war. Dennoch war es nicht einfach, das Rennen zu beenden. Wir hatten das ganze Wochenende über starke Probleme mit Chattering und das ist in Verbindung mit meinem noch immer schmerzenden Handgelenk nicht unbedingt hilfreich."