An diesem Wochenende macht die MotoGP auf der italienischen Strecke in Mugello Halt. In der Vergangenheit war die flüssige Strecke in der Toskana bereits mehrfach Schauplatz spannender Rennen. Motorsport-Magazin.comy blickt nochmals auf die letzten fünf italienischen Motorrad-Grands-Prix zurück:

2009: Rossi erstmals seit 2001 geschlagen

Stoner bescherte Ducati den ersten Heimsieg, Foto: Ducati
Stoner bescherte Ducati den ersten Heimsieg, Foto: Ducati

Im Jahre 2009 war Mugello die fünfte Station im Kalender. Casey Stoner hatte Ducati in einem spannenden Flag-to-Flag-Rennen den bis heute einzigen Sieg beim Heimspiel beschert. Jorge Lorenzo stürzte bei nasser Strecke schon in der Runde zur Startaufstellung. Weil der Kurs jedoch schnell abtrocknete, gingen die ersten Piloten bereits nach vier Runden zum Wechsel an die Box. Bis nach zehn Umläufen hatten alle Fahrer den Wechsel hinter sich gebracht. In der Spitzengruppe lagen nach den Wechseln in der Schlussphase Stoner, Rossi, Lorenzo, Dovizioso und Capirossi. In diesem Quintett schien Repsol-Honda-Pilot Dovizioso der Schnellste zu sein, konnte jedoch im Kampf um den Podestplatz gegen Rossi nicht mehr entscheidend zulegen. So gewann Stoner letztlich vor Lorenzo und Rossi. Schon früh in der Saison bahnte sich auch ein Titel-Dreikampf zwischen diesen Dreien an. Nach Mugello lag Stoner mit 90 Zählern ganz knapp in Führung von Lorenzo (86) und Rossi (81).

2010: Crash sorgt für Karriere-Knick bei Rossi

Rossi verletzte sich erstmals in seiner Karriere heftig, Foto: Milagro
Rossi verletzte sich erstmals in seiner Karriere heftig, Foto: Milagro

Bereits im freien Samstags-Training zum 2010er-GP kam der große Rückschlag für alle Rossi-Fans: Der italienische Superstar brach sich bei einem Sturz sein rechtes Schien- und Wadenbein und musste neben Mugello auch die folgenden drei Rennen von zuhause aus anschauen. Im Rennen fuhr Dani Pedrosa einen souveränen Start-Ziel-Sieg heraus, bei dem es sich der kleine Spanier sogar leisten konnte, in der Schlussphase Tempo herauszunehmen. Den zweiten Platz konnte Jorge Lorenzo, der sich das ganze Rennen über mit Andrea Dovizioso auseinander setzen musste, einfahren. Dovizioso seinerseits konnte den letzten Podestplatz sicherstellen. In der Gesamtwertung war Lorenzo mit 90 Punkten seinem ersten Verfolger Pedrosa schon nach Mugello, das den vierten Lauf 2010 darstellte, um 25 Punkte enteilt.

2011: Mugello erstmals Lorenzos Land

Jorge Lorenzo konnte Casey Stoner noch abfangen, Foto: Sutton
Jorge Lorenzo konnte Casey Stoner noch abfangen, Foto: Sutton

Beim 2011er-Rennen in Mugello sah alles zunächst nach einem sicheren Sieg von Casey Stoner aus. Der Australier bekam in der Schlussphase jedoch Reifenprobleme und musste neben Jorge Lorenzo, der das Rennen schließlich gewann, auch seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso ziehen lassen. Dahinter wurde ein spannender Kampf um die vierte Position zwischen Ben Spies und Marco Simoncelli erst auf der Ziellinie zugunsten des Amerikaners entschieden. Valentino Rossi kam bei seinem Mugello-Debüt mit der Ducati auf Platz sechs ins Ziel. Dani Pedrosa beendete sein erstes Rennen nach einer Schlüsselbeinverletzung als Achter. In der Weltmeisterschaft betrug der Vorsprung von Casey Stoner (152 Zähler) nach Mugello, dem achten Lauf 2011, 19 Punkte auf Lorenzo und 33 Zähler auf Dovizioso.

2012: Lorenzo mit souveräner Vorstellung

Lorenzo konnte seinen Triumph wiederholen, Foto: Milagro
Lorenzo konnte seinen Triumph wiederholen, Foto: Milagro

2012 wurde der Lauf auf der malerischen Strecke von Jorge Lorenzo dominiert. Genauso ungefährdet war die zweite Position von Dani Pedrosa. Dahinter wurde es im Kampf um die letzte Podiumsplatzierung spannend. In einer Gruppe rauften sich Rossi, Hayden, Dovizioso, Crutchlow und Bradl um die dritte Position. Nach einer packenden Schlussphase setzte sich Dovizioso erst im Zielsprint gegen Bradl durch. Der vierte Platz stellte trotzdem ein Erfolgserlebnis für Bradl in seinem Debüt-Jahr und gleichzeitig seine beste Platzierung des Jahres dar. Casey Stoner erreichte nach einem Fahrfehler und einem überharten Überholmanöver gegen Alvaro Bautista das Ziel als Achter und musste damit nach seinem Ausfall in Deutschland den zweiten Rückschlag in Folge hinnehmen. Nach der Halbzeit der 2012er-Saison (Mugello war der neunte Saisonlauf) lag Lorenzo mit 185 Zählern in Führung vor Pedrosa (166) und Stoner (148).

2013: Lorenzos Hattrick und Marquez' Crash-Festival

Im Vorjahr schnürte Lorenzo den Hattrick, Foto: Milagro
Im Vorjahr schnürte Lorenzo den Hattrick, Foto: Milagro

2013 ging der Sieg in Mugello wie so oft über die drei Spanier Lorenzo, Pedrosa und Marc Marquez. Rookie Marquez sorgte dabei auch in Italien für einen Rekord, in dem er im Training mit 338 km/h den schnellsten Crash aller Zeiten fabrizierte, aber mit einigen Schrammen am Kinn sehr glimpflich davon kam. Den Sieg konnte Lorenzo davontragen, nachdem er lange Zeit mit Pedrosa und Marquez um die Spitzenposition kämpfen musste, sich aber in der Schlussphase einen Vorsprung herausfahren konnte. Die Repsol-Honda-Fahrer Pedrosa und Marquez kämpften ihrerseits um die zweite Position. Dieser Kampf wurde schließlich durch den vierten Sturz von Marquez an diesem Wochenende entschieden. Cal Crutchlow sah die Zielflagge als Dritter. Der Kampf um Platz vier sah eine Neuauflage des Duells um Platz drei ein Jahr zuvor, den diesmal Bradl gegen Dovizioso gewinnen konnte. Valentino Rossi wurde bei seinem Mugello-Comeback auf Yamaha bereits in der dritten Kurve von Alvaro Bautista abgeschossen. Nach Mugello sah es in der WM nach einem Zweikampf zwischen Pedrosa (103 Zähler) und Lorenzo (91) aus; Marquez (77) hatte nach fünf Stationen schon einen kleinen Rückstand angesammelt.