Nachdem Andrea Iannone und Yonny Hernandez trotz Steigerung gegenüber dem Vortag im dritten Freien Training die direkte Teilnahme am Hauptqualifying verpassten, stand bereits fest, dass die Qualifikation für eine der ersten vierten Startreihen enorm schwer werden würde. Die Sorge der Piloten wurde wenig später Realität. Mit seiner Bestzeit von 1:40.118 Minuten scheiterte Iannone auf seiner Ducati-Satellitenmaschine als 5. um rund eine halbe Sekunde am zweiten Rang in Q1, Hernandez erging es auf seiner Open-Ducati mit der Q1-Zeit von 1:40.566 und Rang neun sogar noch schlechter.

Vor allem das Layout des südspanischen Kurses in Jerez de la Fontera mit schnellen Kurven und kurzen Geraden macht den Desmosedici-Maschinen dabei besonders zu schaffen. So klagten sowohl Iannone als auch Hernandez über das Einlenkverhalten in den Kehren. Zudem könnten beide die Power der Ducati auf den Geraden aufgrund der kurzen Distanzen nicht wirklich ausnutzen. "Wir wussten, dass wir auf diesem engen und kleinen Kurs Probleme haben würden und obwohl das Qualifying wirklich zum Vergessen war, glaube ich an ein gutes Rennen morgen, da meine Rennsimulation im vierten Freien Training gut angeschlagen hat", resümiert Iannone, der in Argentinien sensationell Sechster wurde.

Problematisch sei jedoch, dass die Reifen bereits nach sechs bis sieben Runden begannen abzubauen. Die Renndistanz in Jerez ist auf 25 Runden festgelegt. "Wir müssen den Reifenabbau bis morgen auf jeden Fall noch besser in den Griff kriegen, obwohl ich gesehen habe, dass dieses Phänomen auch bei vielen anderen Piloten aufgetreten ist", erklärt Iannone, der im Warmup noch einmal ein anderes Setup ausprobieren will. Teamkollege Hernandez musste am Samstag nach einem technischen Problem zunächst vorzeitig das vierte Frei Training abbrechen, kam dann im Qualifying nicht mehr wie gewünscht auf Touren.

"Ich bin sehr unzufrieden mit dem Tagesergebnis, denn nach dem Rennen in Argentinien hatte ich doch ein wirklich gutes Gefühl. Ich wollte hier noch besser abschneiden, aber das wird jetzt ein sehr schwieriges Unterfangen", konstatiert der Kolumbianer. Nach Rang zwölf in Termas de Rio Hondo hat sich Hernandez trotz Startplatz 19 ein Punkte-Finish zum Ziel gesetzt. "Ich hoffe natürlich, dass das technische Problem von heute nicht noch einmal auftritt, aber mein Team hatte es eigentlich sehr schnell wieder unter Kontrolle gebracht. Ich denke, ein gutes Rennen ist für uns dennoch möglich."