Am Ende stand für Andrea Iannone beim Saisonauftakt in Katar der zehnte Platz in der Ergebnisliste. Doch für den Pramac-Piloten wäre viel mehr möglich gewesen, denn ein Großteil seines Rückstandes von 43 Sekunden rührt von einem Sturz in der Anfangsphase des Rennens her. Kein Wunder also, dass sich bei Iannone die Freude über den Top-Ten-Platz in Grenzen hielt. "Ich bedauere wie das Rennen heute gelaufen ist. Nach einem guten Start bin ich gleich in der zweiten Runde gestürzt. Das Vorderrad ist mir weggerutscht als ich in die Kurve eigefahren bin, obwohl ich gar nicht wirklich gepusht habe. Als ich dann auf die Strecke zurückgekommen bin habe ich aber einen guten Rhythmus gefunden und war in etwa gleich schnell wie die Spitzengruppe. Ich hätte hier ein wirklich gutes Resultat holen können."

Drei Sekunden hinter Iannone kam sein Teamkollege Yonny Hernandez auf Rang zwölf ins Ziel. Der Kolumbianer war deutlich zufriedener mit seinem Ergebnis: "Ich bin sehr glücklich, denn ich konnte mein Ziel für dieses Rennen erreichen. Ich musste das ganze Rennen lang kämpfen um schließlich den zwölften Platz zu erreichen. In der letzten Runde habe ich mich leider einmal verschalten und Aoyama konnte mich überholen, aber ich bin dennoch glücklich über die vier Punkte für die Weltmeisterschaft."

Samstag: Iannone startet von Platz elf

Nach seiner sensationellen zweitschnellsten Runde am Freitag, konnte Andrea Iannone den ersten Qualifikationsdurchgang in Katar streichen und kämpfte direkt unter den Top-12. "Ich bin zuversichtlich", strahlte er nach Startplatz elf. "Heute Morgen lief es in FT4 gut, ich konnte gute Rundenzeiten fahren. In Q2 war ich von Beginn an schnell, unglücklicherweise musste ich wegen dem Verkehr ein paar Mal abbremsen und auf der letzten Runde - als ich mich gerade verbesserte - musste ich wegen eines technischen Problems stoppen. Aber das Rennen ist erst morgen. Ich denke, ich kann gut abschneiden", ergänzte er.

Teamkollege Yonny Hernandez erlebte am Samstag seinen dritten Sturz in Katar. "Ich bin sehr enttäuscht. Ich bin dieses Wochenende schon zu oft gestürzt", gab er selbstkritisch zu. "Für mich ist das kein gutes Wochenende. Nun kann ich nur noch auf das Rennen hoffen." Der Kolumbianer fuhr in der Qualifikation zu Startplatz 17. "Mit dem Bike bin ich glücklich, das Setup fühlt sich gut an. Ich werde morgen noch versuchen, mich weiter zu steigern. Zumindest tut mir nichts weh, also ist es realistisch zu hoffen, das Rennen in den Punkterängen zu beenden."

Iannone am Freitag sensationell Zweiter

Pramac-Pilot Andrea Iannone ist weiterhin bester Ducati-Fahrer in Katar und ließ auch am Freitag Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow, die Vertreter des Werksteams, hinter sich. Im Vergleich zum Donnerstag schob sich der Italiener um weitere zwei Positionen nach vorne und musste sich nur Überflieger Aleix Espargaro geschlagen geben.

Dementsprechend glücklich war der 24-Jährige: "Ich bin mit dem heutigen Tag sehr zufrieden und hätte nicht erwartet, dass es so gut läuft. Das Tolle ist, dass ich das Potential meines Motorrads praktisch zu 100 Prozent ausschöpfen kann. Wir müssen uns aber noch in einigen Bereichen verbessern und kleine Probleme beseitigen, dann kann ich im Rennen noch schneller sein."

Nach seinem Sturz am Donnerstag, der sein Rundenpensum auf drei Umläufe begrenzte, konnte Yonny Hernandez am Freitag deutlich mehr Erfahrung sammeln und spulte 27 Runden ab. Am Ende des Tages landete er mit 1,860 Sekunden Rückstand auf dem 15. Platz. "Zu Beginn der ersten Session habe ich mich nicht besonders sicher gefühlt und konnte mich nicht auf meine Pace konzentrieren. Dann habe ich mich aber von Runde zu Runde besser gefühlt und in der ersten Session noch das Vertrauen in mein Motorrad gefunden. Im zweiten Training ist es dann besser gelaufen, aber ich hatte immer noch nicht so ein gutes Gefühl wie bei den Testfahrten. Hoffentlich finde ich es morgen und kann mich so steigern", wünscht sich der Kolumbianer.

Das war der Freitag von Pramac-Racing in Katar

Für Pramac Racing startete das Auftakt-Wochenende in Katar mit Licht und Schatten. Andrea Iannone fuhr die viertbeste Zeit und war somit schnellster Ducati-Pilot, Yonny Hernandez hingegen stürzte nach nur vier Runden und befürchtete sogar eine Verletzung. Der Kolumbianer konnte zwei Stunden nach Trainingsende aber Entwarnung geben, denn es ist nichts gebrochen.

"Ich bin sehr erschrocken, denn es war ein übler Crash. Auf der Geraden vor der letzten Kurve hob mein Vorderrad bei Vollgas ab und als es wieder aufkam, bin ich weggerutscht. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte", erklärte Hernandez. "Glücklicherweise habe ich mir nichts gebrochen."

Teamkollege Iannone zeigte sich bärenstark. "Das Motorrad hat klasse funktioniert und obwohl die Strecke rutschiger als beim Test war, hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Die Ducati ist jetzt konkurrenzfähiger im Vergleich zu anderen Motorrädern, daher können wir jetzt wieder Spaß haben und uns damit auseinander setzen, bessere Platzierungen zu holen."