Nachdem Ducati Nicky Hayden Mitte der abgelaufenen Saison mitteilte, dass man in der MotoGP nicht mehr mit ihm Plane, musste sich der US-Amerikaner anderweitig umsehen. Ernsthaft in Betracht zog er damals auch die Superbike-WM: "Ich habe mir meine Möglichkeiten in der Superbike-Weltmeisterschaft genau angesehen und musste eine schwierige Entscheidung treffen. Die Überlegungen waren da, aber die MotoGP ist für mich immer noch eine Herzensangelegenheit, deshalb wollte ich dort bleiben und in einer guten Situation wieder Spaß haben."

Der momentane Verbleib in der MotoGP ist aber kein endgültiges Nein zur WSBK. "Ich respektiere die Superbike-Weltmeisterschaft sehr und es wäre toll nach der MotoGP auch dort den Titel zu holen. Daran denke ich noch immer, aber nicht für das nächste Jahr", erklärte der MotoGP-Weltmeister von 2006, der kommende Saison für das Aspar-Team an den Start geht.

Im Superbike-Paddock hätte man Hayden jedenfalls mit offenen Armen empfangen, Kontakte waren bereits vorhanden: "Ich habe mit einigen Teams gesprochen, auch über finanzielle Dinge. Das habe ich auch wirklich ernst genommen. Es war lustig, dass alle geglaubt haben, ich würde zu BMW gehen, obwohl das eines der wenigen Teams war, mit denen ich nicht gesprochen habe."

Auch ein Wechsel innerhalb Ducatis stand zur Debatte, das Superbike-Projekt der Italiener überzeugte den 32-Jährigen jedoch nicht restlos. "Ich war zweigespalten. Bei Ducati waren einige Sachen schon gut und ich habe dort viele Freunde gefunden. Es hat mich aber doch etwas enttäuscht, dass sie mich nicht mehr in der MotoGP haben wollten und mir nur ein Superbike-Angebot gegeben haben. Ich habe das Bike getestet und überlegt ob es Sinn macht. Jeder weiß, dass Ducati in der Superbike-WM eine sehr erfolgreiche Geschichte hat. Zu diesem Zeitpunkt gab es dort aber noch einen anderen Chef und ich wollte diesen Weg nicht einschlagen, weil ich befürchtet habe, dass es dort gleich laufen würde wie in der MotoGP", erläutert Hayden seine Beweggründe.