Für den ersten Knalleffekt des Tages sorgte Marc Marquez bereits im Warm-Up. Er ging in Kurve acht heftig zu Boden und kugelte sich die linke Schulter aus. Diese wurde von den Ärzten im Medical-Center wieder eingerenkt, sein Start blieb dennoch fraglich. Kurz vor dem Rennen musste sich Marquez noch einem medizinischen Check unterziehen, bei dem er für fit erklärt wurde. So konnte der Führende der Weltmeisterschaft den Großbritannien-Grand-Prix also von der Pole Position aus in Angriff nehmen.

Wie schon in den letzten Rennen erwischte Jorge Lorenzo auch in Silverstone den besten Start und bog als erster in Kurve eins ein. Marc Marquez reihte sich dahinter ein und Valentino Rossi kam von Startplatz sechs auf Rang drei nach vorne. Stefan Bradl, der vom dritten Platz gestartet war, konnte aber schon in der ersten Runde wieder am Italiener vorbeigehen. Cal Crutchlow verpatzte einmal mehr den Start und fiel auf Rang fünf zurück, in den ersten beiden Runden wurde er sogar bis auf Platz sieben durchgereicht. Dani Pedrosa bahnte sich in den ersten Umläufen seinen Weg von Position sechs aus nach vorne, in Runde drei überholte er bereits Bradl und war Dritter. Sein Rückstand auf Lorenzo und Marquez betrug zu diesem Zeitpunkt aber bereits fast drei Sekunden.

Dieses Trio war wieder eine Klasse für sich, Foto: Milagro
Dieses Trio war wieder eine Klasse für sich, Foto: Milagro

Pedrosa fuhr in dieser Phase jedoch die schnellsten Zeiten im Feld und verkleinerte den Rückstand auf das Spitzenduo Runde für Runde. Schon im siebten Umlauf war Pedrosa an Lorenzo und Marquez dran, ein weiterer Dreikampf der Spanier stand bevor. Auch dahinter bildete sich mit Alvaro Bautista, Bradl und Valentino Rossi eine interessante Gruppe. Nachdem Bautista am Deutschen vorbei gegangen war duellierte sich der LCR-Honda-Pilot mit Rossi, wodurch sich Bautista etwas absetzen konnte. Dahinter fuhr Crutchlow auf Rang sieben ein einsames Rennen.

Fünf Runden vor Ende zog Jorge Lorenzo das Tempo an der Spitze noch einmal ordentlich an. Marquez konnte die Pace des Weltmeisters einigermaßen mitgehen, Pedrosa musste hingegen etwas abreißen lassen. Hinter dem Spitzentrio konnte Rossi sich wieder an Bautista herankämpfen und ging drei Runden vor Schluss am Spanier vorbei.

Marc Marquez zeigte kurz darauf, dass der Begriff Schmerz in seinem Wortschatz anscheinend nicht existiert. Er drückte sich an Lorenzo vorbei und übernahm die Führung, gut vier Stunden nachdem er sich die Schulter ausgekugelt hatte. Schon im nächsten Umlauf konterte aber Lorenzo und übernahm erneut die Führung. So gingen die Beiden in die letzten Runde, Marquez konnte erneut an Lorenzo vorbeigehen, doch in der vorletzten Kurve presste sich der Weltmeister noch einmal durch und raste 81 Tausendstel vor seinem Rivalen über die Ziellinie - ein unglaubliches Rennen der zwei Spanier.

Dani Pedrosa wurde Dritter, Valentino Rossi verhinderte den ersten spanischen Vierfachsieg der MotoGP-Geschichte, indem er sich ebenfalls in der letzten Runde gegen Alvaro Bautista durchsetzte. Stefan Bradl kam auf Platz sechs, Cal Crutchlow landete auf Rang sieben. Dahinter lag über weite Strecken des Rennens Andrea Dovizioso, doch der Jubilar, er feierte sein hundertstes Rennen in der Königsklasse, kollidierte mit Bradley Smith und kam zu Sturz. Nicky Hayden erbte so Rang acht, Smith wurde Neunter. Aleix Espargaro war einmal mehr bester CRT-Pilot und holte sich den letzten Top-Ten-Platz.