Zum ersten Mal überhaupt schaffte es ein Forward-Pilot in den zweiten Qualifikationsabschnitt. Claudio Corti nutzte die zahlreichen Ausfälle der Prototyp-Piloten am Sachenring und konnte mit einem starken zehnten Rang überzeugen. Damit ist der Italiener nach Aleix Espargaro zweitbester CRT-Fahrer. Dabei verlief der Tag für ihn noch nicht einmal perfekt. "Es ist schade, dass ich in Q1 in der ersten Kurve einen Fehler gemacht habe. Wenn ich ihn nicht gemacht hätte, hätte ich eine 22er Zeit fahren können", trauert er seiner womöglich schnellsten Runde hinterher.

Letztendlich sollte dieser Fehler aber nicht schwer wiegen. Corti schaffte auch so den Einzug in Q2, ist aber mit seiner eigenen Performance auch im zweiten Abschnitt nicht ganz zufrieden. "Während Q2 war ich nicht aggressiv genug, vor allem in Kurve drei. Aber ich bin trotzdem glücklich, weil die Pace gut ist." Der 26-Jährige wusste, weshalb es auf dem Sachsenring so schnell unterwegs war. "Die neuen Teile und Modifikationen, die FTR zu diesem Wochenende mitgebracht hat, funktionieren sehr gut." Vor allem bei der Elektronik scheint die Kawasaki stark verbessert, Magneti Marelli brachte eigens ein Softwareupdate mit nach Deutschland.

Für den Rennsonntag hat Corti noch ein Ass im Ärmel. "Wir haben noch eine kleine Modifikationen für das Rennen morgen im Kopf", gab er sich geheimnisvoll. Auch bei der Reifenwahl gibt es noch keine endgültige Entscheidung. "Während Q1 haben wir den harten Hinterreifen ausprobiert und er scheint zu funktionieren. Wir müssen darüber nachdenken, ob er auch eine gute Option für das Rennen wäre."

Edwards muss federn lassen

Für Teamkollege Colin Edwards verlief das Qualifying zum Deutschland GP weniger erfreulich. Der Amerikaner musste sich am Ende mit Rang 18 zufrieden geben und haderte mit Motorrad und Strecke. "Ich glaube, das Motorrad untersteuert etwas zu viel, daran müssen wir über Nacht arbeiten und es für mich beim Einlenken besser machen." Am Samstag sei man einfach falsch gelegen und hätte das Motorrad nicht so schnell umbauen können. "Wenn man es einmal eingestellt hat, kann man es nicht mehr ändern und man muss sich selbst daran anpassen. Ich glaube, dass wir beim Setup einiges aufholen können."

Doch auch der äußerst gefährliche Sachsenring war ein Faktor, der dem Texas Tornado nicht besonders entgegenkam. "Ich habe heute alles gegeben, aber ich habe diese Strecke noch nie gemocht." Im Rennen soll aber dennoch ein kleiner Sprung nach vorne möglich sein, wie Teamchef Sergio Verbena sagt. "Colin hatte zwar keine so gute Runde, aber seine Renn-Pace ist gut. Deshalb blicken wir optimistisch nach morgen. Wenn alles gut läuft, können wir beiden Piloten in die Punkte fahren."