Motorräder und Sand - das verträgt sich eigentlich ganz gut, man werfe nur einen Blick auf die Rallye Dakar oder frage bei KTM nach. Geht es allerdings um die kernigen Prototypen der Motorrad-WM, harmonieren diese beiden Komponenten schon weit weniger.

Colin Edwards nahm es nach dem 2. Freien Training der MotoGP am Losail Circuit mit Humor. "Ähm, zu eurer Info: Der harte Reifen funktioniert nicht bei zwei Millimetern Sand auf der Strecke", twitterte der Texas Tornado in gewohnt ironischer Manier. Katar und der Sand - der Wüstenstaat hat viel davon. Leider auch auf der Strecke, die an diesem Wochenende die Auftaktveranstaltung der Motorrad-WM beheimatet. Auf den TV-Bildern zogen die Fahrer abseits der Ideallinie ausgewachsene Staubwolken hinter ihren Hinterreifen her. Das sieht nicht nur unschön aus und belegt die blitzenden Sponsor-Schriftzüge mit einem grauen Schleier, sondern ist auch noch gefährlich für die Zweiradartisten. Dafür ist das vielgepriesene Flutlicht umso schöner. Gut, dass unzählige Zuschauer diesen beeindruckenden Anblick genießen.

Den Wettergott dürften die Katari auch irgendwann beleidigt haben. Im langjährigen Durchschnitt fallen dort im April gerade einmal neun Millimeter Wasser vom Himmel. Ausgerechnet am MotoGP-Wochenende öffneten die Wolken aber während des 3. Moto2-Trainings wieder kurz ihre Schleusen. Da keimen Erinnerungen an 2009 auf, als das 125er-Rennen abgebrochen, das 250er- verkürzt und jenes der MotoGP auf Montag verschoben werden musste.

Regen macht aus Dreck bekanntlich Matsch - und dieser ist der natürliche Feind der Freunde der rasanten Zweiradhatz. "Jetzt vermischt sich der Regen mit dem Sand. Ich frage mich, ob Bridgestone ein Schaufelrad mitgebracht hat", ließ sich Edwards am Freitag zu einem zweiten Tweet hinreißen. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht. Auch wenn die Lacher auf der menschenleeren Zuschauertribüne ungehört verhallen.