Wenn du eine freie Streckenwahl hättest, wo würdest du gerne einmal ein Rennen fahren?
Jorge Lorenzo: In Spa-Francorchamps, in Belgien, das ist eine gute Strecke. Es wäre für die Motorräder zwar ein bisschen gefährlich, aber dort einmal zu fahren, wäre sicherlich schön. Außerdem mag ich auch Suzuka sehr, aber nach der Tragödie mit Daijiro Kato 2003 fahren wir dort ja leider nicht mehr.

Was denkst du über die verschiedenen Länder, in die du reist. Interessieren dich da auch Dinge abseits der Rennstrecke?
Jorge Lorenzo: Ich mag Deutschland sehr, das Essen, die Leute... Aber auch Australien ist ein sehr schönes Land. In Indonesien bin ich auch sehr gerne, die Menschen dort sind so unglaublich freundlich, sie lächeln immer und sind bezaubernd. New York ist außerdem eine sehr besondere Stadt. Natürlich mag ich auch Spanien, ich bin sehr stolz, Spanier zu sein. Wir haben sehr gutes Wetter und es gibt sehr schöne Orte, die man sich ansehen kann, besonders auf Mallorca. Das ist meine Insel, ich bin dort geboren und sie ist einfach fantastisch.

Jetzt wohnst du in Barcelona. Was machst du dort, zum Beispiel im Winter?
Jorge Lorenzo: Im Winter mache ich immer einen Kurz-Urlaub, denn wenn du länger fährst, hast du immer Probleme, schnell wieder in deinen Alltag und zum Training zurück zu kommen. Deshalb fahre ich immer nur kurz weg, meistens mit meinen Freunden in die Karibik. Ein normaler Tag in meinem Leben ist einfach aufgebaut. Morgens trainiere ich eine Menge, ich fahre manchmal ein bisschen Mini-Bike auf einer kleinen Strecke, ich mache ab und an ein bisschen Pilates oder Yoga und nachmittags habe ich dann Freizeit, da kann ich mich entspannen. Ich unternehme dann viel mit meinem Kumpel Ricky [Ricard Cardus], mit dem ich auch zusammen wohne, wir gehen ins Kino, spielen Golf oder hängen nur zu Hause ab.

Jorge Lorenzo legt während der Saison alle Konzentration auf die Rennen, Foto: Milagro
Jorge Lorenzo legt während der Saison alle Konzentration auf die Rennen, Foto: Milagro

Fährst du in deiner Freizeit auch Motocross?
Jorge Lorenzo: Im Winter ja, aber im Sommer, während der Saison, ist es einfach zu gefährlich. Ich muss mich da voll auf die GP-Rennen konzentrieren und darf natürlich keinesfalls verletzt sein.

Welchen Beruf hättest du gewählt, wenn du nicht so schnell auf dem Motorrad wärst?
Jorge Lorenzo: Ich habe keine Ahnung... das Leben kommt immer anders, als man erwartet. Als ich noch ein Kind war, habe ich gerne gezeichnet, war sehr kreativ und war da auch ziemlich gut in der Schule. Aber ich weiß es nicht, darüber musste ich mir nie Gedanken machen.

Du liest ziemlich viel. Hast du ein Lieblingsbuch?
Jorge Lorenzo: Ich lese gerne, ich genieße das sehr. Besonders bevor ich ins Bett gehe, da hilft mir das Lesen, besser einzuschlafen. Normalerweise lese ich viele Bücher mit Lebensratschlägen, die bringen mich immer auf neue Ideen. Ich mag keine Actionromane oder so etwas, ich mag nur reale Dinge... Biografien von Sportlern zum Beispiel, wie die von Michael Jordan, die sind sehr interessant.

Hast du einen Lieblingssportler? Gibt es Jemanden, der dich inspiriert?
Jorge Lorenzo: Michael Jordan ist mein Lieblingssportler. Er ist auch eine sehr inspirierende Person, denn er war schon ganz oben und wollte sich trotzdem immer wieder verbessern. Er hat jeden Tag daran gearbeitet, noch besser zu werden, obwohl er alles erreicht hatte. Die meisten Sportler lehnen sich zurück, wenn sie ganz oben sind, sie arbeiten weniger, aber er hat immer weitergemacht.

Was denkst du, wirst du in zehn Jahren machen?
Jorge Lorenzo: Vielleicht bin ich dann noch hier in der MotoGP, vielleicht auch nicht. Möglicherweise habe ich schon aufgehört, aber ich weiß es nicht. Es wäre aber schon nicht schlecht, wenn ich bis dahin noch ein bisschen in der Weltmeisterschaft mitmischen könnte.