Nachdem der 26-jährige Schweizer schon im Warm-Up am Vormittag auf Phillip Island übers Vorderrad ausgerutscht war, stürzte er in der 15. von 25 Rennrunden wegen seines nahezu unfahrbar gewordenen Motorrads erneut. Nach gutem Start und einer starken ersten Runde, die er als Dritter beendet hatte, war Tom Lüthi zu diesem Zeitpunkt bereits an die zwölfte Stelle zurückgefallen. Sein Motorrad, das in der Qualifikation am Vortag noch so gut funktioniert hatte, war wegen des schon nach zwei Runden aufreißenden Hinterreifens zunehmend schwer zu kontrollieren. Unmittelbar nach Lüthis Ausfall begann in der Box das Rätselraten, was zu dem seltsamen Reifendefekt geführt haben könnte. Neben einer kleinen Änderung am Gabel-Setup vor dem Rennen und neben dem Reifen selbst geriet am Ende vor allem der Aluminiumrahmen der Suter MMX2 in Verdacht, der sich bei Lüthis Sturz am Vormittag verbogen haben könnte. Er wurde deshalb umgehend ausgebaut und zur genauen Überprüfung und Vermessung zu Suter Racing Technology in die Schweiz geschickt.

"Nach dem Sturz im Warm-Up, als mir beim Anbremsen das Vorderrad wegrutschte, haben wir reagiert und die Abstimmung der Vordergabel fürs Rennen noch etwas angepasst. Für meinen Cheftechniker Alfred Willeke und mich war der Sturz ebenso wie die Modifikation am Setup nur ein Schönheitsfehler. Wir waren überzeugt, alles unter Kontrolle zu haben. Im Rennen hatte ich einen guten Start und war sofort vorn dabei. Doch bereits nach zwei Runden spürte ich, dass ich keine Chance mehr hatte, mitzuhalten. Der Hinterreifen war verbrannt. Ich konnte nichts mehr tun, nicht mehr in die Kurven reinfahren, nicht mehr beschleunigen", schilderte Lüthi.

Nun sei er am Schauen, was das Problem war, ob das Motorrad auf die kleine Änderung am Setup so extrem reagiert habe, die er mit seinem Team nach dem Sturz vorgenommen hatte oder ob es schlicht und einfach ein Problem mit dem Reifen war. "Denn ich habe gehört, dass mehrere Fahrer Probleme mit den Reifen hatten. Meiner war wirklich in Längsrichtung aufgerissen und regelrecht verbrannt. Bei meinem Sturz im Rennen ist mir dann abermals das Vorderrad weggeklappt, obwohl ich nicht so krass am Pushen war. Heute Morgen war ich überzeugt, im Rennen tiefe 1.34er Zeiten fahren können, doch dann stand ich bei 1.35,0 Minuten an. Natürlich ist die Situation ärgerlich und unakzeptabel - wir müssen im nächsten und letzten Rennen der Saison unbedingt wieder besser dastehen."