In der Tech3-Box raufte man sich die Haare, die Zuschauer suchten nach einer Erklärung und Cal Crutchlow selbst fasst sich ungläubig, verzweifelt und ganz sicher auch verbunden mit seinen charakteristischen Unmutsbekundungen an den Helm, als er seine Maschine aus Spritmangel nur wenige Kurven vor der Ziellinie im letzten Umlauf am Streckenrand abstellen musste.

"Wir wussten, dass der Spritverbrauch kritisch werden könnte. Ich war sehr schnell und fast das ganze Rennen ohne Windschatten auf mich allein gestellt, deshalb habe ich mehr Sprit verbraucht", sagte Crutchlow, der sich in den letzten Runden ein beeindruckendes Duell mit Alvaro Bautista um Rang drei geliefert hatte und nah an seinem zweiten Podiumsplatz 2012 dran war.

"Es wird überall hart gebremst und beschleunigt und die Pace von Cal [Crutchlow] war unglaublich schnell. Es wurde kälter und wir wussten, dass es am Limit sein würde. Als wir gesehen haben, dass Cal langsamer wurde und auf der letzten Runde stoppte, waren wir sicher, dass der Treibstoff ausgegangen war", versuchte Tech3-Teamchef Herve Poncharal den Fauxpaus zu erklären.

"Ich kann es nicht leugnen, dass ich enttäuscht bin, weil ich zuversichtlich war Alvaro [Bautista] noch zu überholen. Es wäre nicht leicht geworden, weil er sehr gut gefahren ist und ich habe den Kampf mit ihm sehr genossen. Ich hatte viel Spaß und ich bin sicher, dass es ihm genauso ging und es einfach schade, dass wir den Kampf nicht bis zum Schluss austragen konnten", sagte Crutchlow, der durch seinen Ausfall mit Hinblick auf die WM-Gesamtwertung einige Plätze eingebüßt hat und nun Siebter ist. "Ich habe erneut unter Beweis gestellt, dass ich mich mit den Besten der Welt messen kann und jetzt schaue ich nach Sepang", so der Brite, der auch in Malaysia wieder um das Podium kämpfen will und in Motegi freundlicherweise vom WM-Führenden Jorge Lorenzo mit zurück in die Box genommen wurde.

Dovizioso profitiert vom Ausfall des Teamkollegen

Doch bei Tech3 konnte man trotz des Crutchlow-Ausfalls auch eine positive Platzierung verzeichnen. Denn Andrea Dovizioso profitierte vom Pech seines Teamkollegen und sicherte sich nach Duellen mit Stefan Bradl und Casey Stoner noch Rang vier. "Es ist schwierig mit dem vierten Platz zufrieden zu sein und dafür gibt es einige Gründe. Zum einen war ich nicht so schnell, wie ich meiner Meinung nach eigentlich sein sollte. Es war wegen der Probleme mit den Bremsen ein seltsames Wochenende", sagte Dovizioso, der gemeinsam mit seinem Team das ganze Wochenende an einer Lösung des Problems für diese Strecke gesucht hat.

"Zu Beginn des Rennens haben die Bremsen nicht richtig funktioniert und ich habe nicht verstanden warum und musste etwas Raum in den Kurven lassen, weil ich nicht so stoppen konnte, wie ich es normalerweise mache. Nach einigen Runden begann es besser zu werden und ich konnte mehr und mehr pushen, aber hatte bereits viel Zeit verloren", analysierte Dovizioso, der den Abstand zu Bautista und Crutchlow nicht verkürzen konnte. "Es ist schade, weil ich von diesem Wochenende mehr erwartet hatte, deshalb denke ich, dass der vierte Platz nicht so schlecht ist", so der Italiener.