Am Freitag war in Aragon für Nicky Hayden aufatmen angesagt. Denn mit seiner rechten Hand konnte er wieder viel besser fahren als noch in Misano, wo er vor allem beim Bremsen merkte, dass ihn seine heilenden Frakturen daran hinderten, richtig Druck zu machen. Das war in Aragon kein großes Problem mehr, wobei der Regen etwas half. "Es geht mir viel besser, nicht toll, aber in Misano hat es mir schon wehgetan, nur den Handschuh anzuziehen. Jetzt bin ich viel weiter, schauen wir einmal, wie es im Trockenen ist."

Eine Frage der Bremse

Fahren im Trockenen könnte eine ganz andere Herausforderung werden, da die Bremsvorgänge dann viel härter sind. Auf der anderen Seite musste Hayden aber festhalten, dass man in Aragon auch im Nassen an einigen Stellen recht hart am Hebel ziehen kann. "An anderen Stellen bremst man dafür gar nicht. Wo man in starker Seitenlage ist, ist es viel einfacher." Generell fühlte er sich im Nassen aber nicht so gut wie sonst, obwohl Aragon viel Grip bietet, was sich auch daran zeigte, dass er trotz starken Regens nur rund zehn Sekunden auf seine Trockenzeit verlor, was auf einer so langen Runde durchaus wenig ist.

"Mir fehlte am Kurveneingang etwas Grip am Heck und als ich aufs Gas ging, war es genauso. Wir müssen das verbessern." Die Bedingungen halfen aber auch auf andere Art nicht. So kam Hayden nie nahe genug ans Limit, um sagen zu können, ob der neue Rahmen eine Verbesserung bringt. Dennoch war er froh, dass er ihn hat, da er beim Test in Misano trotz nur einer Ausfahrt gleich merkte, dass er am Kurveneingang mehr Gewicht auf das Vorderrad legen kann und mehr Gefühl hatte. Außerdem konnte er weiter in die Kurve hinein bremsen. "Ich verwende aber nicht die neueste Schwinge, es ist aber eine neuere Schwinge als ich früher hatte", sagte er.

Wahrer Vergleich gefragt

Nun ist nur die Frage, wie sehr die Neuteile auch wirklich gegen die Konkurrenz bestehen, wenn die gleichen Ausgangsbedingungen vorhanden sind. In Misano hatte Valentino Rossi einen Testvorteil, in Aragon haben ihn die anderen Teams. "Wir müssen hier auch mit Valentino schauen, wie es geht. In Misano half uns der Test, weil es dort eineinhalb Tage regnete. An einem normalen Wochenende sehen wir, wie groß der Schritt ist, wie sehr der neuen Rahmen hilft und wie sehr es half, dass wir dort vorher schon getestet hatten."

Leid tat Hayden wieder einmal, dass im ersten Training kaum gefahren wurde, weil die Bedingungen für brauchbare Arbeit untauglich waren. Intermediate-Reifen sah er nicht als richtige Lösung für das Problem, er glaubte vielmehr, dass es schon genügte, wenn die Piloten mehr Regenreifen zur Verfügung hätten. "Ich habe heute Morgen einen genutzt, den benutzte ich am Nachmittag dann weiter und fuhr einen zweiten. Das waren zwei Sätze und ich habe nur zwei Sätze für morgen. Wenn es dann am Morgen nass ist, werde ich nicht viel fahren. Ich werde den Satz von heute Nachmittag etwas nutzen, ich muss aber für das Qualifying sparen. Dass Teams in der Box bleiben, weil es nicht genug Regenreifen gibt, ist nicht gut", meinte Hayden.