Misano hat für Andrea Dovizioso einen absoluten Heimvorteil. "Ich bin hier mit 14 Jahren mein erstes Rennen gefahren und das auf einem Serienbike mit einem riesigen Tank. Zu dieser Zeit lag die Pole bei 1:47 und das war wirklich gut. Das hat Spaß gemacht", erinnerte er sich. "Ich habe jahrelang nicht weit entfernt gewohnt, hier ist die Leidenschaft für Motorräder unheimlich hoch, das ist super."

Als der Italiener auf dem Kurs zum ersten Mal unterwegs war, ging es allerdings noch gegen den Uhrzeigersinn. "Das erste Rennen ging noch in die andere Richtung. Die hat mehr Spaß gemacht, die Kurven haben sich ein bisschen verändert. Vielleicht liegt es daran, dass ich so angefangen habe", sagte Dovizioso.

Alle Bereiche verbessern

Für den 26-Jährigen beginnt nach dem Rennen in Valencia 2012 eine neue Zeitrechnung. Auf der Desmosedici hatte es bisher nur Casey Stoner zu Siegen und sogar zum Titel geschafft, selbst Valentino Rossi scheiterte am roten Bies. "Ich denke, Ducati weiß jetzt, dass sie viele Dinge ändern müssen, an jedem Bereich des Bikes arbeiten müssen. Ich mache mir da keine Sorgen, wichtig ist, ein gutes Verhältnis zu den Ducati-Ingenieuren zu haben, um zu verstehen, was verbessert werden muss", gibt sich Dovizioso beruhigt.

Andrea Dovizioso sorgt sich noch nicht um die Desmosedici, Foto: Milagro
Andrea Dovizioso sorgt sich noch nicht um die Desmosedici, Foto: Milagro

Was sich genau an der Ducati ändern wird, weiß er allerdings noch nicht. "Wir sprechen darüber, aber jetzt ist es wirklich zu früh. Ich kann nichts über die Ducati sagen, denn ich habe sie noch nicht probiert. Ich weiß auch noch nicht, was ich in Valencia testen werde. Momentan denke ich darüber auch nicht nach, ich kann eh nichts daran ändern. Das Projekt ist wirklich großartig, aber ich kann noch nicht mehr sagen."

Mit Ben Spies und Andrea Iannone im Junior-Team bekommen Dovizioso und auch Nicky Hayden beste Unterstützung. "Ich denke, sie haben eine gute Entscheidung getroffen, weil Ben viel Erfahung von der Werks-Yamaha mitbringt, außerdem sind Ben und Iannone schnell und damit etwas Besonderes", schätzte Dovizioso, der glücklich über das Junior-Team ist. "Weil sie uns auch in der Entwicklung unterstützen können. Ich denke, dass Ducati das Satellitenteam auch dafür nutzen will, denn sie haben zwei wirklich wichtige Fahrer gefunden. Sicherlich hat Iannone nicht so viel Erfahrung, aber er ist schnell, und es ist wichtig, einen schnellen Fahrer zu haben. Der Fahrstil von Iannone auf jedem Bike ist außergewöhnlich."

Spies' Entscheidung kam überraschend

Spies hatte es dabei genau anders gemacht, als es sich Dovizioso gewünscht hatte. Der Italiener wäre gern ins Werks-Yamaha-Team gekommen, wohingegen der Amerikaner den Platz dort aufgab und ab 2013 eine Satelliten-Ducati (obwohl mit voller Werksunterstützung) pilotieren wird. "Ich bin ziemlich überrascht, ich hatte das nicht erwartet. Ich dachte echt, dass er zur Superbike zurückgeht. Ich habe keine Ahnung, warum er sich so entschieden hat. Ich möchte mich wirklich gern mit ihm darüber unterhalten, warum er sich so entschieden hat. Ich denke, er hatte viele Optionen", gab Dovizioso zu.

Dass Spies und Iannone anderes Material haben, interessiere ihn nicht. "Ich habe schon in der Vergangenheit gekämpft, das gleiche Material wie alle zu haben, denn wenn jemand mich mit dem gleichen Material schlägt, ist das besser. Wichtig ist, offen und konzentriert zu sein, um alles zu entwickeln, wozu man in der Lage ist. Vielleicht ist es im nächsten Jahr besser, weil wir gleichzeitig entwickeln können. In der Vergangenheit hatte ich ein paar Probleme damit, aber anders herum."