Herve Poncharal hat bereits zu Beginn der Saison 2012 mit dem Gedanken gespielt eine eigene CRT-Maschine zu bauen. Aber da die Zukunft momentan recht offen und unklar ist, ist alles auf Stopp", begründete er die bisher fehlende Initiative gegenüber Motorsport-Magazin.com. Mit der Unterstützung von Yamaha sei er im Tech 3 Team gut bedient. "Die Leistung der Maschine ist fantastisch und sehr nahe am Werksteam. Das ist eine Möglichkeit, um unseren Sponsoren einen guten Return on Investment zu bieten."

Daher plant der Tech-3-Boss auch, 2013 wieder mit zwei Yamaha anzutreten und erst einmal abzuwarten, wie sich die Regeln entwickeln. "Das ist besser, denke ich. Denn wenn ich etwas baue und wenn es fertig ist, entspricht es plötzlich nicht mehr den Regeln, dann macht das keinen Sinn. Ich habe genug Arbeit, um mich momentan um Cal [Crutchlow] und Andrea [Dovizioso] zu kümmern und ich muss auch noch auf die zwei Moto2-Fahrer schauen. Ich denke, das ist genug", sagte Poncharal.

Zudem findet der IRTA-Chef nach MotoGP und Moto2 auch die neu geschaffene Moto3 interessant. "Außerdem würde ich gerne etwas Moto3 machen, das würde mir gefallen. Aber manche machen alles, ohne darüber nachzudenken. Ich würde es gerne tun, liebend gerne, aber zuerst muss man vorher darüber nachdenken, denn sobald man sich entscheidet, muss man auch zeigen, dass man es kann. Ich will da nicht untergehen, also muss ich vorher darüber nachdenken. Auch wenn ich gerne Moto3 machen würde, glaube ich nicht, dass ich es werde. Ich würde gerne einen CRT-Prototypen bauen, ich warte ab", beschloss er.

Herve Poncharal meint, dass Casey Stoner ohne Dorna nicht da wäre, wo er jetzt ist, Foto: Red Bull/GEPA
Herve Poncharal meint, dass Casey Stoner ohne Dorna nicht da wäre, wo er jetzt ist, Foto: Red Bull/GEPA

Das Für und Wider Casey Stoners

Als IRTA-Chef sollte Poncharal allerdings auch über den Tech-3-Tellerrand hinweg denken. Casey Stoner hat in seinem Abschiedsjahr bisher nicht an Kritik gespart. "Ich denke, Casey hat eine wichtige Rolle in unserer Weltmeisterschaft gespielt. Er ist ein toller Champion, ich liebe ihn als Fahrer. Er ist der schnellste Kerl auf dem Planeten für mich. Wenn ich ihn auf einer Qualifying-Runde sehe, ist das unglaublich zu beobachten. Er ist ein Riesentalent. Als er seinen Rücktritt bekanntgab, sagte ich, dass war eine mutige Entscheidung und das sehen wir nicht oft, denn normalerweise haben wir Leute, die ewig bleiben wollen, auch wenn sie nachlassen. Er verlässt die Weltmeisterschaft an der Spitze seiner Leistungsfähigkeit. Er hätte einen tollen Zweijahres-Vertrag von HRC haben können, wenn er bleibt, denn sie wollten ihm beinahe alles geben, worum er gebeten hat. Also Glückwunsch zur Entscheidung", sagte er.

Auf der anderen Seite war der Teamchef überzeugt, dass Stoner ohne die Weltmeisterschaft nicht da wäre, wo er jetzt ist. Carmelo Ezpeleta und die Dorna haben ihm sehr geholfen, als er in den Sport einstieg. "Wir müssen nichts zu seinen Aussagen sagen. Er sagt das, was er will. Manchmal unterstütze ich ihn, manchmal ist es etwas zu viel. Ein Fahrer ist nie objektiv, einen objektiven Fahrer gibt es nicht. Casey ist ein Spitzenfahrer und gar nicht objektiv. Da ist nichts zu sagen, darauf muss man nichts erwidern, denn die ganze Welt versteht, was los ist. Casey ist der beste Fahrer der Welt, aber sein Haupttalent ist Fahren. Ich habe viel Respekt für Casey und mir gefällt es, dass er manchmal übertreibt. Er übertreibt manchmal auf der Strecke, wie am Sonntag am Sachsenring und manchmal spricht er etwas zu emotional."