Um gerade einmal 7 Hunderdstel musste sich Ben Spies auf dem Sachsenring um Platz drei geschlagen geben. Tech 3 Fahrer Andrea Dovizioso hatte, wie schon in Assen, knapp die Nase vorn. Dabei hatte der Texaner noch Glück mit seiner Platzierung als Vierter, nachdem er in den ersten Runden um einige Plätze zurückgefallen war. Er kämpfte sich wieder an das Tech 3 Duo heran, profitierte erst von einem Fehler von Cal Crutchlow und dann vom späten Aus Casey Stoners. Fazit: Das eigentlich gute Potenzial konnte erneut nicht genutzt werden.

Doch zumindest Geduld bewies Spies, nachdem er merkte, dass er zwar zu Dovizioso und Crutchlow aufschließen konnte, aber nicht überholen. "Es gab keinen Weg vorbei also musste ich mich dahinter klemmen und warten." Das Warten lohnte sich. "Ich merkte, dass Cal etwas ungeduldig wurde, er wollte an Dovi vorbei, ich hoffte, dass sich eine Lücke für mich öffnet, wenn er Dovi überholt. Ich hatte eine gute Pace, aber einfach nicht genug, um die zwei auf der Bremse zu schlagen."

Der Grund dafür war am fehlenden Grip auf der Seite zu suchen: "Du bist hier ja eigentlich ständig in Schräglage und richtest die Maschine fast nie auf. Uns fehlte einfach die Traktion am Kurvenausgang, wodurch ich immer ein paar Bike-Längen auf die Vorderen verlor. Es ist ein bisschen frustrierend, denn wir hatten diese Probleme schon am Freitag und es ist uns nicht gelungen, eine Lösung zu finden."

Crutchlow einmal aus dem Weg, wurde der Fight um Platz vier kein bisschen entspannter, doch erneut fand der Yamaha Werksfahrer keinen Weg an Dovizioso vorbei. "In den letzten zwei Runden haben wir ordentlich gekämpft und ich fühlte mich wirklich gut, aber am Kurvenausgang war ich nie nah genug dran."

Doch nach dem schlechten Start am Freitag war Spies mehr froh, als enttäuscht über seinen vierten Platz, auch wenn er in der Gesamtwertung weiter nur Zehnter ist, mit einem Punkt Rückstand auf Rookie Stefan Bradl. "Mit unseren Rundenzeiten bin ich ganz zufrieden, denn in der Kurvenmitte hatten wir viel weniger Grip, als unsere Gegner. So gesehen waren die Zeiten gut. Ich musste den Vorderreifen extrem beanspruchen, am Ende so weit vorn zu sein, war schon eine Überraschung."