Als Erfolg ließ sich das Silverstone-Wochenende für Valentino Rossi nur schwer verkaufen. Der Italiener musste nach Platz neun am Sonntag feststellen, dass nur sein Teamkollege Nicky Hayden das Potential des Motorrades hatte nutzen können, wobei der Amerikaner mit Platz sieben jetzt auch nicht unbedingt glänzen konnte. Daher musste Rossi nach dem Rennen auch anmerken, dass eigentlich nur die Leistung der Maschine noch verhindert, dass er weiter bei Ducati verlängert. "Das ist das Einzige, das zählt. Ginge es um alles andere, könnte ich sofort unterschreiben", sagte er.

Abgesehen davon plagt die MotoGP nach wie vor das Problem, dass die Rennen durchaus etwas spannender sein könnten. Rossi sah das Problem darin, dass die Maschinen vielleicht etwas zu perfekt sind, vor allem bei der Elektronik. "Sie erlauben es, in jeder Kurve 110 Prozent zu gehen. In dieser Situation ist es für den Fahrer schwierig, den Unterschied zu machen. Das menschliche Element ist weniger wichtig und überholen ist schwieriger", erklärte er.

Dass sich derlei Situationen durch Regeländerungen verbessern lassen, hat nicht zuletzt die Formel 1 gezeigt, wo es dank Reifen und verstellbarer Heckflügel zwar mitunter relativ künstlich erzeugte Action gibt, aber es gibt eben Action. Rossi glaubte, dass etwa eine Einheits-Elektronik in der MotoGP den Faktor Fahrer wieder wichtiger machen könnte. "Bis vor ein paar Jahren sah es für die Formel 1 schlechter aus als für uns und jetzt haben sie schöne Rennen. Die richtigen Regeln können Dinge verändern und eine Einheits-Elektronik scheint eine gute Idee zu sein."