Die MotoGP-WM geht in ihre heiße Phase und obwohl ein Punkt nach wie vor ein Punkt ist, scheint jeder Zähler nun noch wichtiger zu sein. Deswegen könnten vor allem die Teams der WM-Favoriten dazu geneigt sein, den in der Weltmeisterschaft besser platzierten Fahrer vor dem schlechter platzierten Fahrer ins Ziel lotsen zu wollen. Im konkreten Fall könnte vor allem Yamaha sich dazu genötigt fühlen, Jorge Lorenzo vor Ben Spies ins Ziel zu bringen, damit der Spanier im Titelkampf nicht unnötig Punkte verliert.

So war Spies im Qualifying in Aragon schneller und Lorenzo hatte das ganze Wochenende Probleme, einen guten Rhythmus zu finden, während WM-Spitzenreiter Casey Stoner eine Spitzenzeit nach der anderen fuhr. Da Lorenzo fünf Rennen vor Schluss 35 Punkte auf Stoner fehlen, wäre es wichtig, nicht zu viel zusätzlichen Rückstand auszufassen, doch Spies musste betonen, dass Teamorder für ihn und Yamaha kein Thema sind.

"Für mich gab es keine Teamorder", erklärte Spies. "Wir haben das in Indy gesehen, als ich Jorge überholte. In Misano konnte Dani am Ende an Casey vorbeigehen, das ist Racing und so sollte es sein. Wenn eine Weltmeisterschaft dadurch gewonnen wird, weil jemand sich von einem anderen Fahrer hat schlagen lassen, dann gefällt mir das nicht sehr. Aber ich habe nichts gehört und ich habe nicht vor, irgendwie anders zu fahren. Wer auch immer vor mir ist, ich werde versuchen, ihn zu überholen."