Das MotoGP-Qualifying in Silverstone endete beinahe mit einer faustdicken Überraschung. Denn bis kurz vor Schluss lag keiner der Top-Favoriten auf der Pole Position, sondern Randy de Puniet. Der Franzose hatte bereits eine Viertelstunde vor Session-Ende damit begonnen, eifrig am Gas zu drehen und eine Zeit vorgelegt, die nur schwer zu schlagen schien. Mehr als sieben Zehntelsekunden lag er vor der Konkurrenz, doch kurz vor Schluss wurde er dann doch noch abgefangen. Jorge Lorenzo hatte sich mit einem starken vierten Sektor an dem Franzosen vorbeigearbeitet und ihn um rund eine Zehntelsekunde geschlagen.

Dani Pedrosa stürzte schwer, Foto: Milagro
Dani Pedrosa stürzte schwer, Foto: Milagro

De Puniet konnte fast noch einen Gegenangriff starten, doch nach zwei starken Sektorzeiten landete er im Kies und konnte nichts mehr ausrichten. Noch böser erwischte es Dani Pedrosa. Der Spanier qualifizierte sich auf dem dritten Platz, doch stürzte kurz vor Ende des Qualifyings schwer, wobei er sich auch verletzt zu haben schien. Der Spanier schien Schmerzen auf der linken Seite zu haben und war nicht in der Lage, die Unfallstelle aus eigener Kraft zu verlassen. Er wurde schließlich mit einer Trage abtransportiert. Genaue Informationen zu seinem Gesundheitszustand gab es vorerst noch nicht, das Medical Centre konnte er aber auf eigenen Beinen betreten.

Jenseits der ersten Reihe ging es sturzfrei zu, auch wenn Andrea Dovizioso noch die Auswirkungen seines Sturzes am Morgen merken durfte. Denn der Italiener hatte nur eine Maschine zur Verfügung, da das Sturz-Motorrad nicht rechtzeitig aufgebaut werden konnte. Dennoch reichte es zu Platz vier. Mit ihm zusammen werden die Ducatis von Nicky Hayden und Casey Stoner aus Reihe zwei starten. In der dritten Reihe nehmen der nach seinem Sturz am Morgen leicht angeschlagene Ben Spies sowie die beiden Marcos aus dem Gresini-Team Aufstellung, Marco Melandri und Marco Simoncelli.

Suzuki hat weiter Probleme

Colin Edwards, Hector Barbera und Hiroshi Aoyama starten am Sonntag aus der vierten Reihe und dahinter folgen die Fahrer-Duos von Pramac Racing und Suzuki, namentlich Aleix Espargaro, Loris Capirossi, Alvaro Bautista und Mika Kallio. Suzuki Team Manager Paul Denning klagte während der Session darüber, dass es nach wie vor nicht gelingt, Temperatur in die Reifen zu bekommen. Zwar seien Fortschritte erzielt worden, aber noch nicht genug.